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Buchpräsentation: „Die Ritter Konstantins – Die Geschichte des Konstantinischen Ritterordens“

Prof. Wolfgang Bandio - Eröffnungsrede im Kaiser I ( II ) Arbeits- und Audienzzimmer bei der Buchpräsentation

Der Neue Welt Verlag in Wien „schließt eine Lücke in der deutschsprachigen Literatur.“ Im neuen Buch „Die Ritter Konstantins – Die Geschichte des Konstantinischen Ritterordens“ werden neben Konstantin dem Großen auch andere wichtige historische Figuren wie, der Heilige Georg und Sultan Mehmet II (Fatih Sultan Mehmet), behandelt.

Feierliche Buchpräsentation im Bundesdenkmalamt in der Wiener Hofburg, dort wo damals Kaiser Franz I. gelebt und gearbeitet hat. 

WIEN. Eröffnet wurde die Veranstaltung von Herrn Dr. Christoph Bazil, dem Präsidenten des Bundesdenkmalamtes, der auch die Räumlichkeiten in der Wiener Hofburg für die Veranstaltung zur Verfügung gestellt hat. In seiner Begrüßungsrede betonte er die historische Bedeutung der Räumlichkeiten: „Die Räume des Bundesdenkmalamtes so wie sie heute sind im Wesentlichen seit Kaiser Franz I. unverändert geblieben. Seine letzte Frau hat im Jahr 1824 die Räume noch einmal neuausgestattet und so sind sie auch im Grunde bis heute erhalten geblieben.“

Dr. Christoph Bazil, Präsident des Bundesdenkmalamtes

 

Die Bedeutung des Konstantinischen Ritterordens

Anschließend ging Wolfgang J. Bandion, Kanzler der Königlichen Ordenskommission, in seinem Festvortrag auf die historische Bedeutung des Ordens als religiöse und auch politische Kraft ein: „Der Sieg Kaiser Konstantins, der das Christentum als integrierende Säule des Reiches betrachtete, hat die religiöse Struktur des Reiches nachhaltig verändert“. Mit dem Namen Konstantin verbinde sich „keine Diskriminierung anderer Religionen, sondern vielmehr eine Interkulturation, wie sie der Apostel Paulus gefordert hat (vgl. 1 Thess 5,21). Auch Kirchenväter wie der heilige Basilius plädierten für das Studium guter ‚heidnischer‘ Literatur. Die vielstimmige Welt der Antike wurde zum neuen Fundament, auf dem sich das heutige multinationale Europa entwickelte. Kaiser Konstantin förderte das Christentum energisch. Die großen Basiliken zu Ehren der Apostelfürsten Petrus und Paulus in Rom gehen ebenso auf seine Initiative zurück wie die Auferstehungskirche in Jerusalem“. Wolfgang J. Bandion bezeichnete Birol Kilic als einen langjährigen Weggefährten, dessen Liebe und Interesse für die Geschichte und die gemeinsame Verantwortung für unsere Kultur dieses Buch möglich gemacht haben. Unser Auftrag heute in einer pluralistischen Gesellschaft ist nicht die Suche nach Gott, sondern die Suche nach den Menschen und nach einem respektvollen und liebevollen Miteinander“.

Prof. Wolfgang Bandion

Erzherzog Simeon von Habsburg-Lothringen
würdigt das Werk

Das Vorwort des Buches stammt von Simeon von Habsburg-Lothringen, dem Präsidenten der Königlichen Kommission des Konstantinischen Ritterordens vom Heiligen Georg. Auch er war zur Buchpräsentation gekommen und betonte in seiner Ansprache die große Bedeutung des Werkes für das Verständnis der europäischen Kultur- und Religionsgeschichte: „Der Konstantinische Ritterorden ist eine geistliche Gemeinschaft, die in ihrem Schutzpatron, dem Heiligen Georg, ein Vorbild sieht, dem Nächsten zu helfen und den Geist des Christentums mit Leben zu erfüllen“. Man wolle „nicht Verwalter der Vergangenheit, sondern Gestalter der Zukunft sein“. Eine zentrale Aufgabe sei es heute, „für die verfolgten Christen in weiten Teilen der Welt einzutreten“. Der Konstantinische Ritterorden stehe seit Jahrhunderten für Nächstenliebe und den Schutz christlicher Werte. „Unser besonderer Dank gilt dem Verleger des Neue Welt Verlags, Birol Kilic, ohne dessen Interesse an unserer gemeinsamen Geschichte dieses Buch nicht entstanden wäre. Mit der nun vorliegenden Darstellung der Ordensgeschichte wird eine lange bestehende Lücke in der deutschsprachigen Literatur geschlossen“.

Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die Überreichung einer Urkunde und einer Danksagung durch Erzherzog Simeon von Habsburg-Lothringen an Birol Kilic, der damit die große Unterstützung würdigte, die Kilic als Verleger bei der Herausgabe des Buches geleistet hat.

 

Plädoyer für Gerechtigkeit

Birol Kilic eröffnete die Veranstaltung mit einem leidenschaftlichen Plädoyer für die zeitlose Relevanz der Gerechtigkeit, nicht nur in einem Reich wie dem Habsburgerreich, sondern auch in der heutigen Welt: „Gerechtigkeit ist auch heute das Fundament der Demokratie und des Rechtsstaates“.

Die Bedeutung von Gerechtigkeit war schon damals in großen Reichen unübersehbar und ist in der heutigen pluralistischen, demokratischen Republik Österreich von noch größerer Bedeutung. Ein frühes Beispiel ist das Mailänder Edikt, das Kaiser Konstantin der Große nach dem Sieg im Milvischen Krieg 312 erließ. Mit diesem Toleranzedikt von 313 setzte er ein Zeichen für Gerechtigkeit und Gleichheit zwischen verschiedenen Glaubensrichtungen, ein Vorbild, das bis heute zum Nachdenken anregt. Inspiriert davon verfasste Sultan Mehmed II. (auch bekannt als Fatih Sultan Mehmet) nach der Eroberung von Bosnien-Herzegowina im Jahr 1463 das Fatih Ahidnamesi. Dieses Dokument, das ursprünglich in der katholischen Franziskanerkirche in Fojnica in Bosnien-Herzegowina aufbewahrt wurde, gewährte den bosnischen Franziskanern umfassenden Schutz und steht bis heute für religiöse Toleranz und Gerechtigkeit.

Gerechtigkeit bleibt auch heute das Fundament von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. In einer Zeit, in der viele Länder ihre demokratische Identität verteidigen, ist der „Gerechtigkeitssinn“ eine wichtige Leitlinie. Gerechtigkeit, so betont Kilic, müsse das Fundament jeder Gesellschaft bleiben. Er erinnerte an die Bedeutung des Einsatzes für Menschenrechte und an die heutige freiheitlich-demokratische, pluralistische Grundordnung der Republik Österreich, die auf Gewaltenteilung basiert. Diese Ordnung könne nur durch echte Gerechtigkeitsliebe und ohne Scheinheiligkeit und Machtmissbrauch funktionieren und müsse von wehrhaften Demokratinnen und Demokraten Tag und Nacht verteidigt werden.

„Die Ritter Konstantins“ Vorwort der Herausgeber Birol Kilic im Buch

Prof. DI Birol Kilic

Historisches Referat von Gregor Gatscher-Riedl

Es folgte ein faszinierender Vortrag des Autors Gregor Gatscher-Riedl, der die Zuhörerinnen und Zuhörer auf eine Reise durch die bewegte Geschichte des Konstantinischen Ritterordens mitnahm, beginnend mit der Schlacht an der Milvischen Brücke im Jahr 312, als Konstantin der Große das Kreuz am Himmel sah und unter dem Motto „In hoc signo vinces“ („In diesem Zeichen wirst du siegen“) triumphierte. Der Historiker beleuchtete in seinem Vortrag, wie der Orden nicht nur als Verteidiger des Glaubens, sondern auch als Brücke zwischen Ost und West eine zentrale Rolle spielte.

Dr. Gatscher-Riedl

Einige Auszüge aus Gatscher Riedls Vortrag:

„Die Geschichte des Konstantinische Ordens vom Hl. Georg als katholischer, ritterlicher Ordensgemeinschaft ist das Anwendungsgebiet der aristotelischen Unterscheidung zwischen Substanz und Materie.

Die Substanz besteht in der überlieferten Gründung im Gefolge der Kreuzesvision Konstantins vor der Schlacht an der Milvischen Brücke 312 n. Chr. Durch das Jubiläum der Erklärung Konstantins zum Regenten im gesamten Imperium 324 im heurigen Jahr wird dieses Geschehen in seiner Bedeutung für die Ausbreitung des Christentums zusätzlich in die Gegenwart gehoben.Zudem ist ein kirchliches bzw. päpstliches Interesse an der Person und Überlieferung Konstantins durch die „Konstantinische Schenkung“ bedingt, die dem Papsttum den Primat über die christliche Kirche einräumte und zudem die Basis für den kirchlichen Landbesitz bildete.

Der Umgang mit dem Mythos einer legendenhaften Gründung macht ein wesentliches Kapitel christlicher Kulturgeschichte deutlich, führt aber auch tief hinein in die politische Gestalt des östlichen Mittelmeerraums und das Spannungsfeld des byzantinisch-osmanischen Konflikts. Zugleich enthält die Geschichte des Ordens alle Elemente der alten Mythen, der Orden gibt mit seinem Rekurs auf die Zeit des römischen Kaisers Konstantin ein historisches Ereignis wieder, das dadurch zur ständigen Gegenwart wird. Diese Hineinnahme der Vergangenheit in die Gegenwart ist der wohl ein zentraler Eckpfeiler im Verständnis sowohl des Ordens, aber auch der herausragenden Position, die ihm durch päpstliche und staatliche Dokumente zu Teil wurde. Die Instrumentalisierung durch Päpste und souveräne Herrscher hat den Blick auf den Orden verengt und seine Wahrnehmung in gewisser Weise gefiltert, ebenso wie dadurch seine politische Akzeptanz und Bedeutung verbreitet wurden. Zu dem Zeitpunkt, als die „Konstantinische Schenkung“ im 15. Jahrhundert als Urkundenfälschung entlarvt wurde, tritt durch das Vordringen des Islam auf der Balkanhalbinsel die vertriebene Familie Angeli in den Scheinwerfer der Öffentlichkeit, die als Nachfahren der oströmischen Dynastie der Komnenen auftritt – ebenfalls allerdings auf legendärer Basis.

In der Geschichte des Konstantinischen Georgsordens verschwimmen historische, quellenbasierte Fakten und überlieferte, mit Pathos vertretene Traditionen zu einem uneinheitlichen Bild. Diese unterschiedlichen Qualitäten des Informationsgehalts machen die Darstellung seiner Entwicklung nicht eben einfach, aber dafür umso spannender. Als Ritterorden der Kirche sind seine Handlungsfelder aus einem spirituellen Auftrag heraus klar definiert und konnten durch die praktische Loslösung – ein theoretische Verbindung bestand ohnedies zu keiner Zeit – von der neapolitanischen Krone ab 1860 voll zum Tragen kommen.

Gemeinsam mit dem ungleich bekannteren Souveränen Malteser-Ritterorden ist der Konstantinische Georgsorden eine der wenigen ritterlichen katholischen Ordensgemeinschaften, die den Status der päpstlichen Anerkennung und Bestätigung bis in unsere Zeit bewahren konnten. Der Orden, dessen Großmeistertum eines der ganz wenigen erblichen Kirchenämter ist und das im Haus Bourbon-Beider-Sizilien weitergegeben wird, ist eine Gemeinschaft des Gebets, der Spiritualität und der Aktion, dem katholische Laien beiderlei Geschlechts sowie Geistliche angehören. Der Ordensauftrag besteht in der Stärkung des christlichen Lebens seiner Mitglieder, wobei sich die Ritter und Damen des Ordens sich offen zu Papst und Kirche bekennen.“

Der Neue Welt Verlag hat in den vergangenen Jahren bereits eine Reihe von Büchern veröffentlicht, die sich mit der Geschichte und dem kulturellen Erbe Europas auseinandersetzen. Werke wie „Die Roten Ritter“, „In Hoc Signo Vinces“ und „Orient & Okzident – Begegnungen und Wahrnehmungen aus fünf Jahrhunderten“ unterstreichen das Engagement des Verlages, durch Wissen Brücken und Verständnis zwischen den Kulturen zu bauen.

1.Auflage Ab Oktober  2024

Die Ritter Konstantins
In hoc signo vinces  „In diesem Zeichen wirst du siegen“
Autor: Gregor Gatscher-Riedl
Herausgeber: Birol Kilic
ISBN: 9783950528718
Preis: 99.- Euro

Quellen: „Die Ritter Konstantins“ Vorwort der Herausgeber Birol Kilic im Buch
https://neueweltverlag.at/neues-buch-die-ritter-konstantins-vorwort-der-herausgeber-birol-kilic/

Das Video von der Präsentation des Buches vom Neue Welt Verlag finden Sie hier:

Allgemein, Literatur

Neues Buch: „Die Ritter Konstantins“ Vorwort der Herausgeber Birol Kilic

In der Schlacht an der Milvischen Brücke (auch Schlacht bei Saxa Rubra) am 28. Oktober 312 besiegte Konstantin der Große seinen Rivalen Maxentius und wurde damit zum alleinigen Herrscher im römischen Westreich. Aufgrund der späteren Regierungsmaßnahmen Konstantins kommt der Schlacht auch eine weit darüber hinausgehende Bedeutung zu.

Vorwort des Herausgebers und Verlegers Birol Kilic

Die Programmphilosophie des Neue Welt Verlags ist seit jeher von einem österreichischen Fokus geprägt. Gleichzeitig ist es unser Bestreben, über die Grenzen Wiens hinaus zu blicken. Unser besonderes Anliegen ist es, eine Verbindung zwischen Orient und Okzident, zwischen Menschen und Kulturen herzustellen und einen Beitrag zur Überwindung kultureller Barrieren zu leisten. Kurz: Wir wollen den Austausch zwischen unterschiedlichen geistigen und kulturellen Sphären fördern und dadurch ein besseres gegenseitiges Verständnis entwickeln, ganz im Sinne unseres Verlagsmottos „Friede in der Heimat und Friede in der Welt“, wie Atatürk es formulierte. Unsere Heimat ist Österreich.  Wir sind davon überzeugt, dass inspirierende Vorbilder – seien es Menschen oder Institutionen – unabhängig von Land, Herkunft, Religion oder Sprache von großem Nutzen sein können. Wir sind ständig auf der Suche, uns inspirieren zu lassen und Neues zu lernen.

Es ist uns daher eine große Freude , unser neuestes Buch „Die Ritter Konstantins – Die Geschichte des Konstantinischen Ritterordens vom Heiligen Georg“ mit einem Vorwort von Erzherzog Simeon von Österreich präsentieren zu dürfen. Die wechselvolle Geschichte und die vielfältigen Herausforderungen des Konstantinischen Georgsordens, der sich zwischen dem christlichen Europa und dem Osmanischen Reich als ritterliche Gemeinschaft der Kirche etablierte, werden in diesem einzigartigen Buch eindrucksvoll nachgezeichnet. Die Edition war eine besondere Herausforderung. Sie ist das Ergebnis einer zehnjährigen Zusammenarbeit mit dem Autor Gregor Gatscher-Riedl, in die zahlreichen aktuellen Forschungsergebnisse eingeflossen sind. Die Recherchen erforderten ein hohes Maß an Geduld, Professionalität und Liebe zum Detail. Gatscher-Riedl hat sich dabei wissenschaftlich fundiert und kritisch mit allen Sagen, Legenden und Mythen auseinandergesetzt.

Screenshot

Das Jahr 312, der Wendepunkt

Der „älteste Orden der Christenheit“, die „Ritter Konstantins“, geht auf die Schlacht an der Milvischen Brücke im Jahre 312 zurück, in der Konstantin der Große unter dem Zeichen des Kreuzes („In Hoc Signo Vinces“) siegte und in der Folge nicht nur Alleinherrscher des römischen Westreiches wurde, sondern durch seine späteren Regierungsmaßnahmen auch den Grundstein für sein Kaisertum und die Ausbreitung des Christentums von Konstantinopel – dem heutigen Istanbul und der ersten christlichen Stadt der Welt – aus legte.

Mythos und Legende spiegeln das Selbstverständnis des Ritterordens wider, der nicht nur eine religiöse Gemeinschaft war, sondern durch seine Verbindungen zu den Dynastien der Farnese, der Bourbonen und der Habsburger, wie schriftliche Zeugnisse belegen, mit seinen positiven ethischen Regeln immer wieder eine Herausforderung für die europäische Politik darstellte.

Der Orden beanspruchte, in direkter Kontinuität zu den oströmischen Kaisern zu stehen. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass er nicht, wie oft angenommen, in Rom oder im heutigen Istanbul gegründet wurde, wie unser Autor in diesem Buch hervorragend darlegt. Ebenso wird deutlich, dass der Orden seinen Charakter als Rittergemeinschaft der Kirche bis heute bewahren konnte.

Wie der Konstantinische Georgsorden durch eine wechselvolle Geschichte im Spannungsfeld zwischen dem christlichen Europa und dem Osmanischen Reich seinen Charakter als ritterliche Gemeinschaft der Kirche bis heute bewahren konnte, zeigt dieses einzigartige Buch, das in unserem Hause, dem Verlag Neue Welt, bereits zum zweiten Mal in deutscher Sprache erschienen ist.

Kaiserkonferenz im niederösterreichischen Carnuntum im Jahr 308 n. Chr.

Anlässlich der Veröffentlichung unseres Buches im Oktober 2024 wollen wir auch auf den Jahrestag der Schlacht an der Milvischen Brücke am 28. Oktober 312 n. Chr. zurückblicken. Im Jahr 308 n. Chr. hatte Kaiser Diokletian eine historische Versammlung nach Carnuntum in Niederösterreich einberufen. Sie sollte für die Weltgeschichte von herausragender Bedeutung werden. Hier wurde die Herrschaft über das Römische Reich auf vier römische Kaiser aufgeteilt. Im Osten herrschten von nun an Galerius und Maximinus, im Westen Licinius und der damals junge Konstantin, der spätere Konstantin der Große, um den es in dieser Arbeit hauptsächlich geht. Die sogenannte „Kaiserkonferenz von Carnuntum“ in der Nähe des damaligen Vindobona (heute Wien) stellte in folgenreicher Weise die Weichen für die abendländische Geschichte, und zwar bis heute.

Wenig später errang Konstantin 312 n. Chr. an der Milvischen Brücke einen überwältigenden Sieg. Damit begann die als „konstantinische Wende“ bezeichnete historische Zäsur, die bereits ein Jahr später im epochalen Mailänder Edikt gipfelte. Dieses Dokument, das in seiner Bedeutung für die Geschichte des Christentums als bahnbrechend angesehen werden muss, ermöglichte den Christen wie allen Menschen die freie Religionswahl.

Die Zeit bis zu Konstantin dem Großen war für die Christen im Römischen Reich eine leidvolle Zeit. Sie hat in der heutigen Türkei eindrucksvolle Spuren hinterlassen. Nach dieser brutalen Christenverfolgung war das Mailänder Edikt ein wichtiger Meilenstein der Toleranz. Bereits das Toleranzedikt des Kaisers Galerius vom 30. April 311 in Nikomedia (heute Izmit/Türkei) erlaubte die Ausübung des Christentums. Im Jahr 325 wurde das erste ökumenische Konzil in Nizäa (heute: Iznik/Türkei) von Konstantin dem Großen als „Bischof der Bischöfe“ einberufen. Bemerkenswert ist, dass die ersten zehn Konzilien nach Konstantin dem Großen auf dem Gebiet der heutigen Türkei stattfanden, wo also die Grundlagen der christlichen Kultur gelegt wurden.

Schließlich erfolgte am 11. Mai 330 die Weihe der nach Konstantin benannten Metropole Konstantinopel, dem heutigen Istanbul, auf den antiken Fundamenten als Byzanz bezeichneten Ostroms (Römische Reich). In der Folge konnte sich das Christentum frei entfalten und wurde unter Kaiser Theodosius I. mit dem Dreikaiseredikt „Cunctos populus“ vom 28. Februar 380 zur Staatsreligion erklärt.

Die Auseinandersetzung mit dieser von Konstantin dem Großen eingeleiteten Wende ist für das Verständnis der religiösen, traditionellen und politischen Geschichte und Gegenwart des Abendlandes von großem Nutzen.

Die Bezeichnungen „Rum“ (Römer) und „Rumlar“ (die Römer) werden von den Türken – vor allem in Istanbul – für die griechischsprachigen Christen verwendet, die auch unter den assimilierten türkischen Christen leben. In meiner Kindheit in Istanbul war dies für mich im Stadtteil Istanbul Sisli eine Selbstverständlichkeit.

Friedlicher Schutz und Gastfreundschaft

Das christliche Ritterideal des Mittelalters entwickelte sich in der Auseinandersetzung mit dem Islam. Aus den kriegerischen Auseinandersetzungen auf der Iberischen Halbinsel ging der maurisch-islamische Reiter als Vorbild für die christliche Ritterrüstung hervor. Der friedliche Schutz und die Gastfreundschaft für fromme Pilger im Heiligen Land wurden zum Selbstverständnis, das bis heute fortwirkt.

Mit der arabischen Expansion im Nahen Osten erfuhren die seit der Zeit der Kreuzzüge verwurzelten Ordensgemeinschaften eine aktive Weiterentwicklung. Die weitere Ausdehnung des türkisch-osmanischen Reiches nach Europa kann als historische Grundvoraussetzung für die Entstehung des konstantinischen Georgsordens angesehen werden.

 Die Fürstenfamilie Angeli und Sultan Mehmet II.

In einem späten Kapitel (“Die Großmeisterfamilie Angeli”) stellt unser geschätzter Autor fest: “Am Ende des 15. Jahrhunderts betraten die Vorfahren der späteren, in den Quellen fassbaren Großmeister italienischen Boden. Die Osmanen, die 1453 Konstantinopel eroberten und auf der Balkanhalbinsel nach Norden vordrangen, zwangen die italienischen Familien zur Flucht und damit zur Aufgabe ihrer Heimat. Ihre Bedeutung und ihr Anspruch existierten nur noch in der Fiktion, und die phantasievollen Geschichten, die sie als Vertriebene aus dem Dunstkreis des sagenhaften „Zweiten Roms“ erzählten, konnten von den Zeitgenossen nicht verifiziert werden, auch wenn sie durchaus einen exotischen Reiz besaßen.

Die Eroberungsfeldzüge des Sultans Mehmet II. (Fatih Sultan Mehmet) auf der Balkanhalbinsel und in Konstantinopel spielten nach Ansicht des Autors eine entscheidende Rolle in der europäischen Geschichte. Sie lenkten die Aufmerksamkeit auf die Fürstenfamilie Angeli, deren Mitglieder sich nach der Eroberung Albaniens als Emigranten in Venedig niederließen und dort hohe weltliche und geistliche Ämter bekleideten.

Achtung Balkan

Zweifellos ist der Balkan ein Ort, an dem sich große Ereignisse der Weltgeschichte abgespielt haben und wo Persönlichkeiten geboren wurden. Eine davon ist Konstantin der Große, der in Nis geboren wurde und aus einer illyrischen Familie stammte.

In der Türkei leben heute übrigens seit Generationen ca. 3 Millionen türkische StaatsbürgerInnen, die von AlbanerInnen abstammen, die ab dem 19. Jahrhundert aus verschiedenen Regionen, angefangen von Albanien, Mazedonien, Griechenland bis hin zum Kosova, wegen Unterdrückung oder Massakern aus ihren Häusern, ohne Hab und Gut aus dem Balkan gerissen, in die Türkei geflohen sind und hier eine neue Heimat gefunden haben. Sie sind nicht nur muslimische Sunniten, sondern muslimische Bektaschie Alevi und in allen Lebensbereichen erfolgreiche und vorbildliche Menschen in der Türkei. In Italien, Albanien, Griechenland und auch in Österreich habe ich mit Freude auch viele katholische und orthodoxe AlbanerInnen kennengelernt. AlbanerInnen mit Ehrenkodex Besa habe ich auch in einem Werk meiner Wenigkeit in dem Buch “Einspuch gegen Fake History” wieder über Neue Welt Verlag mit mehreren Seiten und Fakten erwähnt und als Freunde in sehr positiver Erinnerung. Egal zu welcher Religion die AlbanerInnen gehören.

Deshalb ist die unter dem Vorwand puritanisch die intolarante missionarische salafistisch-vahabitische Ideologie mit viel Geld und Ihre Assimilation der auf dem Balkan lebenden muslimischen AlbanerInnen bzw. MazedonierInnen aus Saudi-Arabien, angefangen von der Architektur bis hin zur Besetzung der bestehenden pluralen mulimischen Bektaschi-Ordenskloster bzw. anatolisch-sunnitischen anatolisch-sunnitischen anatolisch-sunnitischen Moscheen, die eher auf Ostrom, Hagia Sofia, christlicher Kultur basieren und mit der Glaubenspraxis der anatolisch-türkischen Muslime bzw. MazedonierInnen absolut nichts gemein haben, eine große Gefahr für die EU bzw. Europa im Allgemeinen und für Österreich im Besonderen. Es gibt eine Hand bzw. eine geopolitische Interessensgruppe, die diese puritanischen, intoleranten missionarischen salafistisch-vahabitischen Ideologien auf dem Balkan und in der EU bis hin zur Türkei unterstützt.

Die Auswirkungen dieser Ursachen aus dem Balkan seit 1980 mit steigender Tendenz sehen wir in Österreich in den letzten Jahren vor allem bei albanischstämmigen Jugendlichen, die mit den großen Herzen und toleranten Schultern der AlbanerInnen, egal ob katholisch, orthodox-christlich oder muslimisch, eigentlich nicht vereinbar sind.Hier hat Österreich mit seinen Erfahrungen aus dem Vielvölkerstaat der Habsburgerzeit eine enorme Verantwortung und mehr. Wir sollten nie vergessen, dass das Wort Balkan aus zwei Hauptwörtern besteht, die auch in der türkischen Sprache eine Bedeutung haben. Das Wort “Bal” bedeutet auf Deutsch “Honig” und “Kan” bedeutet auf Deutsch “Blut”. Aus der historischen Erfahrung heraus wollen wir eine honigreiche und friedliche Balkan-Geographie und nicht umgekehrt.

Ahdname: Das Freiheitsedikt für die Franziskanermönche von Sultan Mehmet II.

Nach dem Titel „Achtung Balkan“ wäre es vielleicht interessant, mehr über das „Freiheitsedikt“ zu erfahren, das Sultan Mehmet II. am 28. Mai 1463 nach der Eroberung Istanbuls persönlich unterzeichnete und das seit 561 Jahren in der Stadt Foča aufbewahrt wird. Es ist unter dem Namen „Ahdnama“ (Freiheitsedikt von Foča) bekannt. An dieser Stelle darf nicht vergessen werden, dass Sultan Mehmet II, der sechs Sprachen beherrschte, sich auch Konstantin den Großen als Kaiser zum Vorbild nahm und sich neben anderen Titeln auch “„Kayser-i Rûm““ (Kaiser von Rom) nannte und sich als letzten, aber interessanterweise muslimischen Kaiser des Römischen Reiches betrachtete.

Das römische Recht, das unter dem oströmischen Kaiser Justinian (reg. 527-565 n. Chr.) eingeführt wurde, geb. 482 in Nordmakedonien, gest. 565 in Istanbul) im Corpus iuris civilis gesammelte Reichsrecht, in dem Gewohnheitsrecht und Juristenrecht die Hauptrolle spielten, wurde auch zum Vorbild für Sultan Mehmet II. und nach ihm für Napoleon. Das Edikt wurde zunächst in der katholischen Franziskanerkirche in Fojnica aufbewahrt und bot den bosnischen Ordensbrüdern umfassenden Schutz.

Das Freiheitsedikt (Ferman) stellt einen Freibrief (Ahdnāme) des osmanischen Sultans Mehmed II. für die Franziskanermönche des Klosters Fojnica in Bosnien dar. Der österreichische Reiseschriftsteller Heinrich Renner weist in seiner Beschreibung „Durch Bosnien und die Herzegowina kreuz und quer“ Ende des 19. Jahrhunderts darauf hin, dass sich im Klosterarchiv die interessantesten bosnischen und türkischen Urkunden befinden, darunter auch die für die Katholiken in Bosnien sehr wichtige Ahdnama (Freiheitsurkunde) des Sultans Mahmud II.

 Mit der Ahdnâme gewährte Mehmet II. den bosnischen Franziskanern während der Besetzung Bosniens das Recht auf freie Religionsausübung in Sicherheit, vielleicht auch nach dem Vorbild der Konstantinischen Größe. Die Kleinstadt Fojnica ist zugleich die gleichnamige Gemeinde in Bosnien und Herzegowina. Fojnica/Hvojnica war 1469 die größte Stadt in Bosnien.

Das Freiheitsedikt kann mit Fug und Recht als eines der ältesten jemals veröffentlichten Dokumente über die Ausübung der Religionsfreiheit bezeichnet werden, das den Franziskanern auch eine Reihe weiterer Rechte und Freiheiten einräumte.

Die Überlieferung nennt den 28. März 1563 als Datum der Übergabe des Dokuments an den Franziskaner Anđeo Zvizdović auf dem Feld von Milodraž. Aufgrund ihrer Form, ihres Inhalts und des persönlichen Eides hatte die „Ahdnama“ damals die Rechtskraft eines völkerrechtlichen Vertrages. Sie ist in Abschriften überliefert, wobei der Text von dem jugoslawischen Historiker und Orientalisten Hazım Šabanović im Jahre 1949 überliefert wurde. (Anmerkung: Ich verstehe den Satzteil über Šabanović nicht.) Es ist anzunehmen, dass auch für die Franziskaner von Srebrenica (srebreničkim franjevcima) eine Ahdnama aus dem Jahr 1462 existierte.

Es sei darauf hingewiesen, dass es sich um eine sinngemäße Originalübersetzung handelt, die von mir autorisiert wurde. Sie weicht in einigen Punkten von der im Internet verbreiteten Version ab, die zahlreiche Fehler und Auslassungen enthält.

Das Edikt wurde am 28. Mai 1463 für die Franziskanermönche des Klosters Fojnica erlassen: “Ich, Sultan Mehmet Khan, lasse alle einfachen und angesehenen Leute wissen, dass ich den bosnischen [franziskanischen] Geistlichen, die dieses Dekret des Sultans in Händen halten, große Gunst erwiesen und befohlen habe: Jede Behinderung oder Störung der Geistlichen oder ihrer Kirchen ist zu unterlassen und sie sind zu respektieren. Außerdem wird ihnen zugesichert, dass sie ohne Furcht im Land leben können. Auch für diejenigen, die auf der Flucht sind, wollen wir sichere Verhältnisse gewährleisten. Wir heißen sie herzlich willkommen und bieten ihnen Schutz und Sicherheit, damit sie ohne Angst in unserem Land leben und sich in ihren Kirchen niederlassen können. Ich möchte darauf hinweisen, dass ich, mein Großwesir (Anm.: vom Sultan eingesetzter Regierungschef und damit zweiter Mann im Staat), sowie die Vasallen, Diener, Untertanen und alle Bewohner meines Landes und überhaupt alle Angehörigen aller anderen Völker meines Landes verpflichtet sind, keinem der Genannten in irgendeiner Weise Schaden zuzufügen. Dies gilt auch für das Leben, den Besitz, die Kirchen und alle Menschen, die aus dem Ausland in mein Land kommen. Ich schwöre bei Gott, dem Schöpfer des Himmels und der Erde, beim Koran, bei unserem Propheten und bei den Propheten, die in den heiligen Schriften (Anm.: Thora, Bibel) erwähnt werden, und bei dem Schwert, das ich trage: Solange dieses Volk meinem Befehl gehorcht, soll niemand dem Wort widersprechen, das hier niedergeschrieben ist. So soll es verkündet werden.”

Gestern und heute

 Gerade heute ist es besonders wichtig, dass wir uns gemeinsam der Entwicklung einer Kultur des Zusammenlebens und der gegenseitigen Toleranz in der freiheitlichen, pluralistischen, demokratischen und rechtsstaatlichen Republik Österreich mit ihrer natürlich heimischen Leitkultur widmen, die für uns Menschen selbstverständlich ist und täglich gelebt wird. Dabei kommt der Empathie, der Fähigkeit, Unterschiede zu verstehen und sich in andere hineinzuversetzen, eine besondere Bedeutung zu.

Sultan Mehmet II. hat es vor 561 Jahren verstanden, die Bedürfnisse des katholischen Klerus in Bosnien ohne Beschönigung zu erkennen und zu erfüllen. Konstantin der Große zu seiner Zeit ebenso.  Das Freiheitsedikt von Sultan Mehmet II. war damals eine wesentliche Grundlage für die alteingesessene christliche Bevölkerung nach der osmanischen Eroberung ama Balkan und ist heute eigentlich auch Vorbild für viele mehrheitlich muslimisch geprägte Staaten.

So konnten nach 500 Jahren die Griechen, Serben, Ungarn, Kroaten und andere Völker auf dem Balkan ihre Sprache und Religion behalten, wenn man das ganze Glas unter dem türkischen osmanischen Reich betrachtet. 500 Jahre sind nicht wenig. Die Osmanen waren gegenüber den einheimischen Türkenvölkern ab dem 16. Jahrhundert weder de facto noch de jure so gnädig.  Gerade in der heutigen Zeit, in der auch Christen in einigen Ländern verfolgt werden, ist dieses Edikt von Sultan Mehmet II. vor diesem Hintergrund ein historisches Dokument von großer Relevanz.

 Die Legende vom „Konstantinischen Orden“ ist nicht nur mit dem oströmischen Kaisertum verbunden, sondern wurde auch von den türkisch-osmanischen Sultanen mit den Titeln „Türkischer, Asiatischer und Griechischer Kaiser“ fortgeführt.

1453 wurde Konstantinopel von den Osmanen erobert und in „Ebû‘l-Feth“ umbenannt, was „Vater der Eroberung“ bedeutet. Später wurde die Stadt auch „Kayser-i Rûm“ genannt, was „Römischer Kaiser“ bedeutet. In osmanischen Quellen wird er auch als „Herrscher, der eine Ära einleitete“ bezeichnet. Aus zeitgenössischen italienischen Quellen geht hervor, dass sich der Sultan nach der Eroberung Konstantinopels in der Nachfolge der oströmischen (byzantinischen) Kaiser sah.

Die Beziehungen zwischen Istanbul und Wien

Da ich in der Stadt geboren bin, in der Konstantin der Große seine Spuren hinterlassen hat, und diese Spuren im heutigen Istanbul täglich bewusst sehen und atmen kann, hat dieses Buch für mich einen besonderen Wert. Aufgrund meiner eigenen Biographie – ich bin in Sisli, Istanbul, dem alten Ostrom (Byzanz) aufgewachsen – freue ich mich, ein sachlich geschriebenes Manuskript über einen exklusiven konstantinischen Ritterorden gefunden zu haben, der stark in dieser Tradition verwurzelt war.

Immerhin wird der heilige Georg als Schutzpatron der Metropole am Bosporus und auch in vielen österreichischen Kirchen verehrt.

In der Geschichte des Ordens, die bis in die christliche Antike zurückreicht, finden sich wesentliche Stationen der Begegnung des christlichen Europas mit dem kleinasiatischen Raum. So genossen die Prinzessinnen des Oströmischen Reiches seit jeher hohem Ansehen bei den europäischen Herrscherfamilien. So verliebte sich der Babenberger Herzog Heinrich II. Jasomirgott während des Zweiten Kreuzzuges am Bosporus in die junge, dunkelhaarige Nichte des oströmischen Kaisers, Theodora Komnena. Die bevorstehende Hochzeit wurde an Weihnachten 1148 in der Hagia Sophia bekannt gegeben. Theodora soll ihren Mann davon überzeugt haben, Wien zu einer modernen Metropole auszubauen. Als nächstes wurde ein irisches Kloster mit Schule errichtet. Die Gruft der Schottenkirche ist heute die letzte Ruhestätte von Theodora und Heinrich Jasomirgott.

Im Jahr 1203, während des Vierten Kreuzzuges, kam eine weitere byzantinische Prinzessin, Theodora Angela, mit Herzog Leopold VI. nach Wien. Sie importierte den luxuriösen Lebensstil des Goldenen Horns.

 St. Georg als Prophet Cercis oder Heiliger im Islam?

In der Türkei wird „mein Landsmann” der Heilige Georg, geboren in Kappadokien in der Türkei, „Aya Yorgi“ genannt, bei den muslimischen Völkern des Nahen Ostens ist er besser bekannt als „Cercis, Curcis oder Circis“ und wird als Prophet (Nebi) oder Heiliger verehrt.

Meine Großmutter Elif, eine muslimische Bektaschi-Alevitin aus Istanbul (1895-1990), die vier Sprachen beherrschte und sich sehr für religiöse und historische Legenden, Sagen und Geschichten interessierte, hatte in ihrem Haus in Istanbul ein Bild mit dem Drachen und dem heiligen Georg als Cercis hängen. Als ich klein war, erzählte sie mir immer wieder die Drachenlegende vom heiligen Georg und seinem Martyrium oder passte sie an andere Heilige an, aber immer ging es um den Kampf gegen den Drachen, manchmal mit nur einem Kopf, manchmal mit bis zu sieben Köpfen. So lernten wir die Legende in verschiedenen Versionen kennen.

Die Geschichten, die mir meine Großmutter von klein auf erzählte, stammten aus der muslimischen, christlichen und jüdischen Welt: Adam, Eva, Schlangengeschichten, Abraham, Isaak, Ismael, Josef, Jakob, David, Salomo, Jesus, Mutter Maria, Ali, Mohammed, Hüseyin.

Im Istanbul meiner Kindheit war es auch Brauch, jedes Jahr mit der Familie Ostereier zu kochen, sie zu bemalen und auf der Straße als Geschenke an die Kinder zu verteilen, die sie dann als Geschnek zurückbekamen. Meine Familie war eine alteingesessene alevitisch-bektaschitisch-muslimische Familie, die ein sehr gutes familiäres Verhältnis zu allen Menschen unterschiedlicher Religionen hatte. Das hat uns immer glücklich gemacht und bereichert, und niemand musste seine Religion wechseln, weil alle unsere moralischen Vorbilder waren. Alle legten großen Wert auf ethische Regeln und ihr Verhalten, ihre Einstellungen, ihre Taten und ihre Sprache folgten faktisch den Goldenen Regeln, vielleicht sogar unbewusst dem kategorischen Imperativ von Kant.  Das vermisse ich heute vor allem in der Türkei, aber auch in Europa, weil wir als Gesellschaft immer vielfältiger werden und diese moralischen und ritterlichen Werte neben und für die freiheitlich-demokratischen Grundwerte eigentlich noch wichtiger geworden sind.

„Lasst uns etwas Schönes bauen“ – Johann Wolfgang von Goethe

In einer pluralistischen, säkularen Gesellschaft versteht sich die vorliegende Geschichte des Konstantinordens auch als Beitrag zur aktuellen Diskussion um die „Konstantinische Idee“, zur Frage der Trennung von Staat und Religion sowie als Diskussionsimpuls für Religionsfreiheit, Moral, Ethik in der Gesellschaft und Toleranz.

Unser herzlicher Dank gilt Herrn Wolfgang J. Bandion, Kanzler der Königlichen Kommission für Österreich und Liechtenstein des Ritterordens vom Hl. Konstantin zu Heiligen Georgen, für seine Fürsorge und geistige Unterstützung während der Entstehung dieses Buches.

Schließlich möchten wir uns im Namen unseres Teams und der Freunde des Verlages bei unserem hochgeschätzten Autor, Herrn Gregor Gatscher-Riedl, für die freundschaftliche, ausgezeichnete und wertvolle Zusammenarbeit herzlich bedanken.

Johann Wolfgang von Goethe postulierte: “Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man etwas Schönes bauen.”

Steine gibt es überall in unserem Leben. Vielleicht ist es möglich, sich zum Beispiel von den Steinen zu befreien, die uns in unserem kurzen Leben in den Weg gelegt wurden, die wir vielleicht heute noch als Kummer mit uns herumtragen, die unser Herz ermüden, traurig machen, aufregen und erdrücken, egal wo wir leben und wie alt wir sind.

Befreien wir uns so schnell wie möglich von diesen Steinen und bauen wir etwas Schönes aus diesen Erfahrungen, die in Stein gemeißelt sind.

Vielleicht auch auf den Spuren des “lebendigen Steins”, um Häuser des Friedens zu bauen in unserer Heimat Europa und in der Welt, als Eckstein im Haus des Allwissenden…

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen viel Freude bei der Lektüre des Buches „Die Ritter Konstantins – Die Geschichte des Konstantinischen Ritterordens vom Heiligen Georg“.

Birol Kilic
Herausgeber und Verleger
Wien, Oktober 2024

homepage, Kochbücher, Literatur

22.April.2024: Kant wird 300! Feiern Sie mit türkischen und kantischen Köstlichkeiten!

Vorwort des Herausgebers Birol Kilic
Immanuel Kant und die Kritik der Kochkunst

Birol Kilic, Neue Welt Verlag

Als Neue WeltVerlag freuen wir uns sehr, Kants kritische Philosophie im Spiegel der türkischen Küche unter dem Titel „Kant kocht türkisch“ bzw. „Kant schmackhaft machen“ herauszugeben. Der Philosoph Immanuel Kant (1724-1804) wäre am 24. April 2024 dreihundert Jahre alt geworden. Über den Aufklärer des Abendlandes, der auch dem Orient gegenüber sehr positiv eingestellt war, wird in den nächsten Jahren hoffentlich noch mehr zu lesen und zu hören sein.

Anlässlich des bevorstehenden Jubiläums am 22. April 2024 wollten wir ab 2017 eine Reihe von Büchern über Kant herausgeben, um seinen zu Lebzeiten erworbenen Ruf als „Weltweiser“ von Wien aus in Erinnerung zu rufen. Wir wollen seine zeitlosen Ideen aber nicht nur verbreiten, sondern auch in die Praxis umsetzen. Das ist nicht einfach. Aber einen Versuch wert. So enthält seine „Kritik der praktischen Vernunft“ ein Loblied auf die Pflicht und schließt mit sehr nachdenklichen und geradezu göttlichen Worten: „Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer Bewunderung und Ehrfurcht: der bestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir.“

Kant: „Aber uns schon für moralisiert zu halten, daran fehlt noch sehr viel.“

Der Königsberger Philosoph Immanuel Kant ist zweifellos einer der bedeutendsten Aufklärer des Abendlandes. Seine ostpreußische Heimat war im 18. Jahrhundert einer der fortschrittlichsten Orte der Welt. Kant hat die Französische Revolution miterlebt. Betrachtet man die Zitate des Dichters und Denkers aus heutiger historischer Perspektive, erscheint die zerstörerische Rolle Deutschlands in den beiden Weltkriegen umso erschütternder.

Als „Hausphilosoph der Deutschen“ hat Kant schon früh die Dialektik der Aufklärung vorweggenommen und darauf hingewiesen, dass der instrumentelle Gebrauch der Vernunft in ihr Gegenteil umschlagen kann. Der große Philosoph, Denker und Dichter wurde schon zu Lebzeiten so häufig zitiert, dass ihm eine sehr lange Aktualität und Bedeutung vorbestimmt war. Von den beiden Weltkriegen hat man im 18. Jahrhundert weder geträumt noch sie in diesem Ausmaß erwartet oder gar für möglich gehalten. Mit dem folgenden wichtigen Zitat hat Kant im 18. Jahrhundert die gesamte Menschheit, vor allem aber die entwickelten Länder und insbesondere sein eigenes Volk eindringlich gewarnt: „Wir sind durch Kunst und Wissenschaft in hohem Grade gebildet. Wir sind zivilisiert, bis zur Überspanntheit, bis zu allerlei gesellschaftlichem Anstand und Schicklichkeit. Aber uns schon für moralisiert zu halten, dazu fehlt uns noch sehr viel“.

Moral als Kompass?

Insbesondere die Moral- und Ethikphilosophie Kants, allen voran sein kategorischer Imperativ mit den Konstanten des guten Willens und der Verantwortung, gewinnt in unserer zunehmend heuchlerischen Welt wieder an Bedeutung. In seiner „Grundlegung zur Metaphysik der Sitten“ stellt Kant die These auf: „Es ist nichts in der Welt, ja überhaupt außerhalb derselben zu denken, was ohne Einschränkung für gut gehalten werden könnte, als allein ein guter Wille“.

Im weiteren Verlauf entwickelt Kant die These, dass der gute Wille das höchste Gut sei. Wer den Sinn der Moral deuten und anwenden oder als Kompass benutzen will, kommt an Kant nicht vorbei. Er erläutert die Voraussetzungen der Sittlichkeit: „Eine Sittlichkeit, die mehr als eine Illusion sein will, muss also von menschlichen Wünschen und Neigungen unabhängig sein. Von Sittlichkeit kann nur die Rede sein, wenn sie allgemeinen Gesetzen folgt, die ihren Grund in der ‚reinen Vernunft‘ haben.“

Kant regt hier zu weiteren Fragen an: „Ist aber Heuchelei nicht die Sprache der Verderbten? Gibt es Wahrheit ohne Liebe? Ist nicht die Liebe und der ‚gute Wille‘ die erste Wahrheit?“ Damit führt er uns zur Lehre Jesu. Jesus von Nazareth ermahnt uns, dass nicht nur der gute Wille oder Gesetze und Vorschriften zählen, sondern letztlich die gute Tat. Das sind eigentlich die Wurzeln der drei Weltreligionen Judentum, Christentum und Islam. Jedenfalls verbindet der Gott, an den Jesus glaubt, die drei Religionen. Das ist mehr als genug, um hier vernünftig und tugendhaft miteinander umzugehen.

Kants Wanderung über das Nebelmeer und neue Erkenntnisse

Bereits im Jahr 2017 durften wir, der Neue Welt Verlag aus Wien, ein Buch über Immanuel Kant mit dem Titel Kants Wanderung über das Nebelmeer“ des Kunsthistorikers und Philosophen Gregor Bernhart-Königstein veröffentlichen. In diesem Werk wurde die Entstehungsgeschichte des berühmten Buches „Die Kritik der reinen Vernunft“ im Zusammenspiel mit der Bildwelt des Malers Caspar David Friedrich untersucht. Ziel des Buches war es, den oft „säkularisierten“, aber neu gelesenen Kant zur möglichen Grundlage des „Intelligent Design“ und zur ermutigenden Orientierungshilfe für den „Gottsuchenden“ und auch den „Gottverneinenden“ mit Hilfe der transzendentalen Wende zu machen, gerade jetzt, wo die Religionsfreiheit durch das Sittenbild des Islam wieder zur Diskussion steht.

Hier zeigt sich, dass der Begriff „transzendental“ bei Kant in engem Zusammenhang mit der berühmten Formulierung einer „Bedingung der Möglichkeit von Erkenntnis“ zu sehen ist. Kants Frage nach der Bedingung der Möglichkeit unserer Erkenntnis von Gegenständen führt ihn zum Subjekt der Erkenntnis bzw. zu unserem eigenen Bewusstsein. Nicht einfach mit einem so großen Ego oder inneren Schweinehund. Unsere Erkenntnis von Gegenständen hängt von uns selbst ab und ist daher eine aktive Leistung von uns als erkennendem Subjekt. Mehr Info

Tugendhaftigkeit und kosmopolitischer Lebensstil

Als Neue Welt Verlag in Wien haben wir festgestellt, dass Kant dem Orient, den Muslimen, mit großem Interesse und Sympathie begegnet ist. Dass Kant den physikotheologischen Gottesbeweis eigentlich nicht widerlegen, sondern auf ein neues, ewig gültiges moralisches Fundament stellen will, wurde in Bernharts Buch erstmals geographisch schlüssig und unter Berücksichtigung der psychologischen Entwicklung von Kants Denken und Fühlen nachgewiesen.

In unserem neuen, etwas ungewöhnlichen Kochbuch wollen wir darauf Bezug nehmen, wie Kant auf seinen täglichen Nachmittagsspaziergängen über Gesprächsthemen für das nächste Mittagessen nachdachte.

Der Titel „Kant kocht türkisch“ wirft die berechtigte Frage auf, was Kant mit der türkischen Küche und dem Essen an sich zu tun hat. Die Antwort liegt in der Bedeutung, die das Essen für den großen Denker hatte. Kant beschäftigte sich nicht nur mit der richtigen Ernährung, sondern auch mit den Umständen, unter denen die Mahlzeit eingenommen werden sollte. Da er sich so intensiv mit diesen Themen auseinandersetzte, wurde ihm von Zeitgenossen sogar – ernsthaft oder scherzhaft – nahegelegt, eine „Kritik der Kochkunst“ zu verfassen. Darüber hinaus pflegte Kant bereits im Königsberg des 18. Jahrhunderts als „Weltmann“ einen kosmopolitischen Lebensstil. Da Königsberg eine Küstenstadt war, trafen sich in der Metropole Menschen aus den verschiedensten Ländern der Welt und brachten neue Gewürze und Esskulturen mit, darunter auch einige aus der Türkei bzw. dem Osmanischen Reich. Dementsprechend war auch die Gästeliste seiner regelmäßig zelebrierten Mittagstische von nationaler, sozialer und beruflicher Vielfalt geprägt. Bei Kants mittäglichen Zusammenkünften achtete der Gastgeber auf eine sorgfältige Auswahl seiner Gäste, um auch unterschiedliche Menschen um sich zu haben. Kant legte auch großen Wert darauf, gegensätzliche Meinungen zu versammeln, um die Tischgespräche abwechslungsreich und anregend zu gestalten.

Zu seinen Gästen zählten der Jurist, Kriegsrat und Schriftsteller Johann Georg Scheffner, der Physiker und Bibliothekar Karl Daniel Reusch, der Mathematiker Johann Friedrich Gensichen und der Theologe und Orientalist Johann Gottfried Hasse. Dies sind nur einige Beispiele, denn die Vielfalt der Fachgebiete ist erstaunlich, ebenso wie die Zahl berühmter Wissenschaftler, die aus dieser fruchtbaren Zeit hervorgingen. Aber auch Ärzte, Offiziere, Geistliche oder Kaufleute gehörten zu den Gästen.

Ein Österreicher an Kants Mittagstisch: Gottfried Wenzel von Purgstall (1773-1812)

Im Laufe der Jahre vertiefte sich Kants Wissen auf vielen Fachgebieten, und er war dafür bekannt, dass er sich über jedes Thema ausgiebig auslassen konnte. Allerdings wurde ihm immer wieder vorgeworfen, er wolle das Gespräch bestimmen und müsse immer Recht haben. Besonders deutlich wird dies am Beispiel des steirischen Grafen Gottfried Wenzel von Purgstall (1773-1812). Als dieser in Königsberg weilte, wurde er von Kant eingeladen, ärgerte sich aber im Nachhinein über seinen Gastgeber, der ständig redete und alles besser zu wissen schien. Kant widersprach Purgstall sogar in Fragen, die die Steiermark, also die Heimat seines Gastes, betrafen. Dennoch war Purgstall überrascht von Kants umfangreichen Detailkenntnissen über die steirische Landeshauptstadt Graz.

Kants Mittagstisch

Kant hatte schon früh beschlossen, ein langes Leben führen zu wollen. Bei der Umsetzung dieses Vorhabens stützte er sich stark auf das damals sehr bekannte und 1796 gedruckte Buch „Die Kunst, das menschliche Leben zu verlängern“ des Arztes Christoph Wilhelm Hufeland (1762-1836), zu dessen Patienten auch Goethe, Schiller, Herder und Wieland zählten. So postulierte Hufeland: „Wer alt werden will, soll langsam essen“ (1), und Kant nahm sich dies zu Herzen. Einer der zahlreichen Gäste beschrieb Kants Verhalten bei Tisch folgendermaßen: „Er aß nicht nur mit Appetit, sondern mit Sinnlichkeit […] Der untere Teil seines Gesichtes, die ganze Peripherie der Kinnbacken, drückte die Wollust des Genusses in unverkennbarer Weise aus“. (2)

Was der Gast offenbar nicht wusste, war, dass Kant zu diesem Zeitpunkt bereits seit etwa 24 Stunden nichts mehr gegessen hatte, was wohl auch zu seiner genussvollen Art der Nahrungsaufnahme beitrug.

Der Philosoph war der Ansicht, dass eine Mahlzeit am Tag dem Körper zuträglicher sei als mehrere, wie er in einem Antwortschreiben auf Hufelands Buch, das im „Journal der practischen Arzneykunde und Wundarzneykunst“ abgedruckt wurde, ausdrücklich erklärte. (3) Generell propagierte Kant in diesem Antwortschreiben die Einhaltung eines streng geregelten Tagesablaufs, wie er ihn auch selbst praktizierte. Er ließ sich täglich gegen 4.45 Uhr wecken, machte zu einer festgelegten Zeit seine Spaziergänge und ging pünktlich um 22 Uhr zu Bett. Das ausgedehnte Mittagessen, das immer pünktlich um 12.45 Uhr begann und zu dem erlesene Gäste geladen waren, bildete den wichtigsten Teil des Tages.

Kant hatte nicht nur sehr konkrete Vorstellungen von der richtigen Ernährung, sondern widmete auch den Begleitumständen des Mittagessens große Aufmerksamkeit. Es war Kant sehr wichtig, niemals allein zu essen. Allein mit seinen Gedanken an einem verlassenen Tisch zu sitzen, empfand er als anstrengend, weshalb er großen Wert darauf legte, dass Gäste am Tisch saßen, die mit ihren Gesprächen für Zerstreuung sorgten. Auch über die Tischgespräche machte sich Kant ausführliche Gedanken. So war es ihm wichtig, dass alle bei Tisch miteinander reden konnten und die Gesellschaft nicht in kleine Grüppchen zerfiel. Das hatte natürlich auch Auswirkungen auf die Anzahl der jeweils geladenen Gäste, die sich immer zwischen der Zahl der Grazien – also drei – und der Zahl der Musen – also neun – bewegen sollte. Kant selbst hatte in seinem Haushalt sechs Gedecke – also die goldene Mitte.

Ein weiterer wesentlicher Aspekt des Tischgesprächs war für Kant, dass es mit einer gewissen Leichtigkeit und Freiheit einhergehen sollte. Das Tischgespräch sollte als ein Spiel angesehen werden, in dem kein Streit entsteht. Sollte es doch einmal zu einer ernsthaften Auseinandersetzung kommen, so sollte diese am besten durch einen Scherz beendet werden, um die gegensätzlichen Standpunkte zu versöhnen. Das gemeinsame Essen bot also den Rahmen für einen Meinungsaustausch, bei dem nicht jedes Wort auf die Goldwaage gelegt werden musste. Nicht die ernsthafte, tiefgründige Auseinandersetzung mit Argumenten und Gegenargumenten steht im Mittelpunkt des Gesprächs, und das gemeinsame Mahl soll auch nicht nur „die leibliche Befriedigung – die jeder auch für sich haben kann -, sondern das gesellige Vergnügen […] zur Absicht haben“. (4)

Kants Welt und die physische Geographie

Kants Wissen war äußerst umfassend und beschränkte sich nicht nur auf die Dinge, mit denen er unmittelbar konfrontiert war. So hielt er in Königsberg Vorlesungen über physische Geographie und führte damit die Geographie in den Kreis der akademischen Disziplinen ein. Dabei verblüffte er seine Zuhörer, zu denen auch der junge Johann Gottfried (von) Herder gehörte, mit äußerst klaren Vorstellungen und Beschreibungen ferner Länder und Gebiete. Dieses Wissen hatte er sich durch die Lektüre zahlreicher Reiseberichte angeeignet. (5) Obwohl sich Kant selbst physisch nie weit oder für längere Zeit von seiner Heimatstadt entfernte, reiste er gedanklich sehr weit in die Welt hinaus. Dies hat sicherlich auch sein internationales Denken über das menschliche Zusammenleben und die Moralphilosophie beeinflusst.

Mein persönlicher Bezug

Warum spricht Kant einen aus Istanbul stammenden Österreicher wie mich mit einer wehrhaften, säkularen, freiheitlich-demokratischen Grundhaltung so an, dass ich ihn als Herausgeber den Menschen wieder näher bringen möchte? Ich finde es wichtig, dass man Kant nicht lange studieren muss, um ihn zu verstehen. Es ist schade und bedauerlich, dass Kants Lehren und Thesen heute nur noch einem kleinen akademischen Kreis im Elfenbeinturm intellektuell zugänglich sind. Deshalb ist es mir ein Anliegen, mit diesem Buch die philosophischen Lehren Kants mit den kulinarischen Köstlichkeiten der türkischen Küche zu verbinden, um beides praktisch zu einem sinnlichen Erlebnis zusammenzuführen. Kant selbst war von der unauflöslichen Wechselwirkung beider Dimensionen überzeugt: „Gedanken ohne Inhalt sind leer, Anschauungen ohne Begriffe sind blind“. Ganz in diesem Sinne sollen seine Küche, sein Wohnraum, seine Tischregeln, sein Name und seine Gedanken, kurz seine Philosophie durch die türkische Küche vermittelt und schmackhaft gemacht werden!

Geboren wurde ich in Sisli, dem ältesten europäischen Stadtteil Istanbuls. Dort verbrachte ich die ersten Jahre meines Lebens, umgeben von sehr liebevollen Menschen, in einem Stadtteil, der früher Konstantinopel hieß. Obwohl meine Familie muslimisch-alevitischen Glaubens ist, hatten wir schon damals sehr gute Beziehungen zu türkischen Juden, Griechen und Armeniern. Meine Familie ging nicht nur ausschließlich in die „Cem-Häuser“ und Moscheen zum Beten und Besuchen, sondern gelegentlich auch in jüdische Synagogen und orthodoxe oder katholische Kirchen.

Synagogen oder Kirchen besuchten wir als Muslime, weil in unserer Familie auch Tempel und Gotteshäuser respektiert wurden und wir uns dort auch sehr wohl fühlten. Besonders gefielen uns die griechisch-orthodoxen Kirchen mit ihren vielen Ikonen, Bildern, den feierlichen und langen Messen und den „Vater unser“-Gebeten. Ich bin auch mit byzantinischer Kirchenmusik aufgewachsen. Das jüdische Glaubensbekenntnis: „Sma Jisrael adonau elohenu adonai echad“ (sefardisch) – „Höre Israel! Der Ewige, unser Gott, der Ewige ist eins“, an den einen, unteilbaren Gott, hatte ich schon als Kind von meinem jüdischen Nachbarn Onkel Isak in Istanbul bei unseren Hausbesuchen immer wieder gehört und so automatisch gelernt.

Ich gebe zu, dass ich schon sehr früh verschiedene Religionen aus nächster Nähe beobachten und erleben durfte. Je älter ich werde, desto mehr betrachte ich dies als die größten Gnadengaben, die ich in meinem Leben empfangen durfte. Meine Eltern haben mir diese Begegnungen ermöglicht, wofür ich ihnen sehr dankbar bin, indem sie es selbst in großer Freiheit vorgelebt haben.

Später habe ich gelernt, dass es in der Transzendentaltheologie nicht darum geht, einen Gottesbeweis zu führen, sondern zu zeigen, wie eine religiöse Erfahrung überhaupt einen Wahrheitsanspruch haben kann.

Jede einzelne Religion soll unter bestimmten Bedingungen ihren Wahrheitsanspruch vertreten dürfen. Wir leben im Jahr 2020 und haben in Österreich eine Verfassung, die in diesem Jahr 100 Jahre alt wird. Diese Verfassung, die wir als freiheitliche, demokratische und wehrhafte Demokraten schützen müssen, damit alle Religionen und ihre Angehörigen in ihrer Würde und unter dem Schutz der Grundrechte uneingeschränkt leben können, ohne religiöse Unterwanderung des Rechtsstaates, der sich durch Gewaltenteilung auszeichnet, verbindet uns.

Ich möchte diesen Gedanken noch weiter vertiefen. Wie kann der transzendente Gott im Diesseits erkannt werden, obwohl sein Wesen die sinnliche Wirklichkeit transzendiert, also übersteigt?

Eine Antwort gibt der katholische Moraltheologe Karl Rahner: „Was wir transzendentale Gotteserkenntnis oder Gotteserfahrung nennen, ist […] insofern eine aposteriorische Erkenntnis, als die transzendentale Erfahrung des Menschen von seiner freien Subjekthaftigkeit sich immer nur in der Begegnung mit der Welt und vor allem mit der Mitwelt ereignet. […] Dennoch ist die Gotteserkenntnis eine transzendentale, weil die ursprüngliche Verwiesenheit des Menschen auf das absolute Geheimnis ein bleibendes Existential des Menschen als geistiges Subjekt ist.“ [6]

Kants Lieblingsspeise: Fisch Kabeljau (Turska, Türkei)

Gerade in der heutigen Zeit, die leider immer wieder von Intoleranz und Ignoranz geprägt ist, ist es besonders wichtig, nach Gemeinsamkeiten statt nach Unterschieden zu suchen. Diese Gemeinsamkeiten finden sich oft in Dingen, die unbedeutend erscheinen, es aber gar nicht sind. Kants Idee der Tischgesellschaft soll hier als Beispiel dienen. Für den deutschen Philosophen standen Geselligkeit und Unterhaltung im Mittelpunkt der gemeinsamen Mahlzeit – eine Einstellung, die wir auch aus der Türkei kennen. Gleiche Ideen und Vorstellungen können also unabhängig von räumlichen und kulturellen Gegebenheiten vorhanden sein. Das Gemeinsame findet sich oft in den kleinen Dingen des Alltags, denen viel zu selten die gebührende Aufmerksamkeit geschenkt wird. Auch über Kants Leibspeise, den Kabeljau, lässt sich auf etymologischer Ebene eine interessante internationale Brücke schlagen. So heißt der Fisch, der bei uns auch als Kabeljau bekannt ist, im Finnischen turska – was auf Kroatisch Türkei bedeutet. In den kontinentalskandinavischen Sprachen Dänisch, Schwedisch und Norwegisch heißt der Kabeljau torsk, was der finnischen Variante sehr ähnlich ist. Die Verbindung zwischen Skandinavien und der Türkei geht aber noch weiter. Nach der altnordischen Mythologie stammen die skandinavischen Götter ursprünglich aus Asien, genauer gesagt aus der heutigen Türkei. Interessanterweise wird der Göttervater Odin in der Forschung oft mit einem türkischen Schamanen gleichgesetzt. Durch ihn und seinesgleichen sind viele türkische Wörter in die skandinavischen Sprachen eingedrungen, allen voran der Name Odin selbst, der sich vom türkischen Wort „Odun“ (Holz) bzw. „Od/Ot/Vot/Vod“ (alttürkisch: Feuer, Schamanenfeuer) ableiten lässt und an den Lebensbaum und die Naturverbundenheit der türkisch-schamanischen Religion erinnert. Natur und Mensch waren für die nordische Bevölkerung ein Herz, eine Seele und mit einer moralischen Verpflichtung verbunden.

„Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. (…) Zu dieser Aufklärung aber gehört nichts als die Freiheit, und zwar die harmloseste von allen, die nur Freiheit heißen kann, nämlich: von seiner Vernunft in allen Stücken öffentlichen Gebrauch zu machen. (…)“. Wenn nun gefragt wird: „Leben wir in einem aufgeklärten Zeitalter?“, so lautet die Antwort: „Nein, aber wohl in einem Zeitalter der Aufklärung.“ Diese Worte Kants sind heute noch genauso aktuell wie zu Lebzeiten des großen Philosophen vor rund 300 Jahren und sollten viel öfter Beachtung finden. Bis wir uns als wirklich aufgeklärte Gesellschaft bezeichnen können, ist es noch ein weiter Weg. Wir als Neue Welt Verlag möchten mit diesem Buch einen Schritt in diese Richtung gehen.

Meine Deutschland-Erfahrungen

Vom sechsten bis zum zwölften Lebensjahr, verbrachte ich mein Leben in Kiel, im hohen Norden von Deutschland. Mir ist die einzigartige Küstenlandschaft der Ostsee mit ihren weiten Stränden, der lieblichen See, aber auch der rauen Sturmflut und ihrer Nebellandschaft sehr vertraut und wunderschön in Erinnerung geblieben. Oft machte mein Vater mit mir, als einzigen Sohn und jüngsten meiner Geschwister, lange Spaziergänge und philosophierte mit mir über Lebensweisheiten als wäre ich schon erwachsen. Er wollte mich alles lehren, was mir im Leben nützlich sein könnte. Er hat dabei oft über den Begriff ahlak gesprochen, was man mit „Moral“ beziehungsweise „Ethik“ übersetzen kann.

Erst später habe ich erfahren, dass in dieser Küstenlandschaft, auf der gegenüberliegenden Seite der Ostsee, im ostpreußischen Königsberg/Kaliningrad Immanuel Kant lebte, dessen Schriften mich schon früh interessierten und in ihren Bann zogen. Im Laufe meines Lebens drängten mich die gesellschaftlichen und religiösen Fragen immer wieder dazu, die kantischen Theorien zu studieren. In meinen verfassten Analysen und Essays in türkischer Sprache zitiere ich den großen Philosophen immer wieder mit großer Freude.

Nun wieder zurück zu meiner Kindheit: Nach diesen langen Spaziergängen mit meinem Vater kamen wir stets zum gemeinsamen Essen nach Hause, welches meine Mutter zubereitete. Wir pflegten, die Hauptmahlzeit des Tages als Familie gemeinsam zu uns zu nehmen.

Beim gemeinsamen Abendessen waren meist meine Eltern, meine beiden Schwestern sowie unsere Nachbarin Oma Eva anwesend. Oma Eva war nicht unsere leibliche Oma, sie wurde von uns jedoch trotzdem so genannt und wie ein Familienmitglied behandelt. Sie hat mit mir seit dem ersten Tag in der neuen Heimat Deutsch gelernt. Oftmals klopfte ich an Oma Evas Tür, weil bei uns noch niemand zuhause war. Ich habe dann schwarzen Tee mit Kuchen bekommen und lauschte den vielen interessanten Geschichten. Dadurch habe ich mich nicht alleine gefühlt. Ich denke aus heutiger Sicht, dass es Oma Eva ähnlich ergangen ist. Das Ganze war in den Siebziger Jahren. Ihr Ehemann war schon länger verstorben und auch ihr Hund hatte  sie kurz zuvor verlassen. Somit konnten wir gegenseitig füreinander da sein und eine innige Freundschaft entwickeln. Dank Oma Eva lernten wir auch deutsche beziehungsweise christliche Feste und Bräuche kennen und feierten diese mit ihr gemeinsam, wie beispielsweise Weihnachten. Da ich schon durch die Schule vieles über dieses christliche Fest erfahren hatte und auch weil wir Jesus immer als Propheten sehr geliebt und respektiert haben, feierten wir gemeinsam mit Oma Eva Weihnachten. Und das, obwohl das Geburtsfest Jesu für uns keine religiöse Bedeutung hatte. Weihnachten ist seitdem auch für uns eine Zeit, in der die Familie besonders wichtig ist. Ich glaubte sogar ein paar Jahre lang an den heiligen Nikolaus, da meine Eltern mir dieselben Geschichten erzählten, wie sie meine Schulkameraden erzählt bekamen. Meine Eltern wollten, dass ich mich in der Schule integriert fühle. Außerdem stammt ja der Nikolaus  bzw. Paulus sogar aus der heutigen Türkei (Antalya, Tarsus)  und auch der Weihnachtsbaum hat übrigens seinen Ursprung in einem urtürkischen Brauch – wie ich später erfahren habe. Der Reformator Martin Luther hat die Weihnachtsfeste aus nordsibirischen und mittelasiatischen Gebieten, die mit den Ungarn nach Europa kamen, zunächst in die protestantischen Wohnstuben gebracht. Von dort verbreiteten sich die verschiedenen Weihnachtsbräuche in ganz Europa und schließlich in die ganze Welt. Bis heute schätze ich dieses Brauchtum sehr. Nicht zuletzt die Tatsache, dass Menschen durch das gemeinsame Essen, Trinken, Beten und Singen an den Festtagen zusammenfinden, spielt für mich eine besonders wichtige Rolle.

In der Grundschule in Kiel war ich mit meiner Lehrerin sehr zufrieden. Ich glaube sie war meine „erste Liebe“. Ich meine das natürlich so, dass ich sehr gerne in die Schule gegangen bin, immer ganz vorne sitzen wollte und meine Lehrerin einfach sehr gern mochte. In der ersten Klasse haben wir, wie das üblich ist, das Alphabet gelernt, einfache Rechnungen durchgeführt und gebastelt. Mein Sitznachbar Thomas war ein sehr guter Freund, den ich sehr schätzte. Ich lernte in dieser Phase meines Lebens sehr viel und ich danke meiner Lehrerin für ihre liebevolle Unterstützung. Durch Personen wie sie habe ich unter anderem meinen großen Respekt und meine Liebe zu Deutschland entwickelt, auch wenn ich immer wieder eine kritische Meinung zu gewissen Ereignissen hatte und habe. So haben mich politische Fragen und Entwicklungen schon früh interessiert und herausgefordert. Konsequenterweise habe ich daher später in Österreich zwei Zeitungen und einen Verlag gegründet, um über alle diese mir so wichtigen Dinge berichten und diskutieren zu können und zusätzlich eine mediale Plattform für Autoren und Wissenschafter zu schaffen.

Die Bundesrepublik Deutschland erlebte nach dem Zweiten Weltkrieg einen enormen Aufschwung und doch spürte man die Spuren des Krieges noch lange. Ich erinnere mich gerne an diese Zeit zurück und schließe Oma Eva genauso wie die anderen Mitglieder meiner Familie und meine leiblichen Großeltern stets in meine Gebete mit ein. Gegen Türkinnen und Türken hatte die deutsche Generation des Ersten und Zweiten Weltkriegs keine Vorurteile. Vielleicht auch wegen Kemal Atatürk, dem Gründer der modernen Türkei, der das Land zu einer laizistischen Republik ernannt und somit einen modernen Nationalstaat erschaffen hat. Auch war die Türkei ja im Ersten Weltkrieg verbündet gewesen und im Zweiten Weltkrieg neutral geblieben. Es gab von politischer Seite keinerlei Feindschaften. Es wurden in Deutschland die Frauenrechte erweitert und Reformen durchgeführt, von denen viele auch für die Deutschen einen Traum erfüllten. Auch mein Vater, meine Mutter und meine Großmutter haben die Deutschen und Deutschland gemocht.

Genauso war es auch später in Österreich. Wir waren einmal gemeinsam als Familie in Wien. Eine gut situierte Tante hat uns, in dem damals noch sehr armen Wien, in einer Maisonette-Wohnung empfangen. Das war meine erste Begegnung mit Wien…

Meine Großmutter war 1896 geboren. Auch sie hat Österreich sehr geliebt. Sie war einmal in Schönbrunn und hat dort viele Fotos gemacht, die sie uns in Istanbul oft zeigte. Außerdem präsentierte sie uns das Deutsch, das sie dort gelernt hatte – Worte wie Brot und die Zahlen eins bis zehn. Wir haben die Wiener sehr geschätzt, weil sie sehr freundlich zu uns Türkinnen und Türken waren. Damals war das tatsächlich noch so. Man hatte Respekt voreinander und es wurden keine Konflikte geschürt. Die Menschen aus der Türkei waren in Österreich und in Deutschland zeitgemäß und modern. Ich habe all das in guter Erinnerung, weil die Menschen in meiner Umgebung sehr friedliche, liebevolle Brückenbauer waren.

Heute merke ich sehr oft, dass die Worte Friede, Liebe und Brückenbauer inhaltsleer geworden sind und scheinheilig für politische Zwecke inflationär verwendet werden. Es gilt, diese Begriffe wieder mit neuem Inhalt zu füllen.

Diese Einstellung zur Liebe, zum Frieden und zum politischen Brückenbauen sollte man zuerst selbst, im Kampf gegen den inneren Schweinehund gewinnen. Ich gebe gerne zu, dass ich immer wieder kleine Fehler mache, aber zum Glück keine Kardinalfehler. Trotzdem muss ich mich täglich verbessern und täglich an mir arbeiten. Denn auch wenn ich viel Wissen habe, mache ich in der Anwendung Fehler. Ich möchte kein Moralapostel sein, trotzdem sage ich, dass wir uns bemühen müssen und die mit Schweiß erarbeiteten und gewonnenen Rechte und Systeme, wie den Rechtsstaat Österreich, nicht so leichtfertig aufs Spiel setzen dürfen. Insbesondere in so einem demokratischen Staat wie Österreich ist es eine Frage der politischen Verantwortung aller Bürgerinnen und Bürger, die Grundrechte zu verteidigen. Österreich ist, wie es auch in der Nationalhymne besungen wird, tatsächlich ein sehr „geprüftes Land“ mit all seinen Töchtern, Söhnen und Erfahrungen. Und Österreich steht auch heute noch vor großen Prüfungen. Egal welcher Abstammung wir sind oder welchen Glauben und welche politischen Ansichten wir haben, wir sollten jeden Tag dafür Sorge tragen, einen kleinen Beitrag für das Allgemeinwohl zu leisten. Und sollte uns das auch nicht immer gelingen, dann können wir wenigstens versuchen, uns selbst und unseren Mitmenschen keinen Schaden zuzufügen. Dieser Vorsatz ist für mich wichtig … Wir dürfen nicht auseinanderdividieren, wir dürfen Macht nicht missbrauchen und wir müssen insbesondere einen Staat schaffen, der gegenüber allen Religionen gleiches Recht und gleiche Distanz gelten lässt. Alle Religionen und ihre Vertreter müssen ebenfalls dem Religionsmissbrauch und dem politisieren der Religionen entgegenwirken. Und genau hier gewinnt die Moralphilosophie von Kant wieder ihre Relevanz.

Schließlich war Kant der wichtigste neuzeitliche Philosoph, der versuchte, eine allgemeingültige Formel moralischer Gesetze zu finden. Oft verbindet man mit Ethik umgangssprachliche verkürzte Sätze wie: „Was Du nicht willst, dass man Dir tuʼ, das fügʼ auch keinem anderen zu“. Wie wir bereits in unserer Publikation „Kants Wanderung über das Nebelmeer“ feststellen mussten, stimmen diese Sprichwörter mit den Kant’schen Theorien nur bedingt überein, weil sie diese sehr vereinfachen. So lautet der Kant’sche kategorische Imperativ eigentlich dahingehend, dass man sich so verhalten soll, dass es auch als allgemeines Gesetz gelten kann. Als Kriterium, ob eine Handlung moralisch gut sei, wird hinterfragt, ob sie einer Maxime folgt, deren Gültigkeit für alle, jederzeit und ohne Ausnahme akzeptabel wäre und ob alle betroffenen Personen nicht als bloßes Mittel zu einem anderen Zweck behandelt werden, sondern auch als Zweck an sich.

Anglikanische Christen prägten den Ausdruck der „Goldenen Regel“ zunächst für die in der Bibel überlieferten moralischen Gebote, die das Thoragebot der Nächstenliebe als allgemein gültiges und einsehbares Verhalten auslegen. Aber nicht nur das Judentum und das Christentum, sondern auch die islamische, indische, die jainistische und die buddhistische Religion kennen eine Goldene Regel. Der kategorische Imperativ stellt in diesem Zusammenhang die komplexeste Reflexion einer solchen Goldenen Regel dar und damit einhergehend die philosophiegeschichtlich bedeutendste Prägung eines allgemeingültigen moralischen Prinzips. Die Grundsätze der drei großen Weltreligionen sind eigentlich auf der gleichen Basis wiederzufinden, wenn sie nicht durch Manipulation, Vernebelung und Verzerrung aus dem historisch-kritischen Kontext gerissen werden. Die Verlagsphilosophie des Neue Welt Verlags lautet daher Aufklärung statt Vernebelung, Tiefenschärfe statt Oberflächenpolitur, Empathie statt Egomanie, Auseinandersetzung statt Belehrung, Differenzierung statt Vereinfachung, Analyse statt Infotainment.

Der Neue Welt Verlag will in diesem Sinne zeitgemäße Themen anbieten: Politik, Zeitgeschichte, Religion, Philosophie. Also Wissenswertes aber auch Unterhaltsames. Wir wollen außerdem Autorinnen und Autoren unterschiedlichster Kulturen und Religionen in das Zentrum der Aufmerksamkeit rücken, um einen Diskurs für eine offene Gesellschaft zu ermöglichen. Denn in Wirklichkeit, sind wir alle Philosophen. Wer fragt nicht nach dem „wie“ und dem „warum“, nach dem höheren Sinn? Jeder hat sich diese zutiefst menschlichen Fragen schon einmal gestellt. Unsere Bücher sollen jeden Menschen dazu ermuntern, sich nicht einfach mit schnellen Antworten zufriedenzugeben, sondern sich selbst „ein Bild zu machen“.

Damit passt Kant hervorragend in die Verlagsphilosophie des Neue Welt Verlags, die dabei helfen soll, die oft vermeintlichen kulturellen Schranken zu überwinden, damit Hass, Vorurteile und Intoleranz endlich der Vergangenheit angehören. Dieser Herausforderung möchten wir uns stellen, auch wenn uns bewusst ist, dass dieser Weg kein einfacher ist. Wir möchten Brückenbauer zwischen den Kulturen, Religionen und Standpunkten sein. Immanuel Kant soll hier als gutes Beispiel dienen und als Vorbild vorangehen. Er war ein aufgeschlossener Mensch, wie sich schon an den unterschiedlichsten Gästen zeigte, die er zum Essen einlud. Ohne Königsberg zu verlassen, knüpfte er Verbindungen zu fernen Ländern über die Vielfalt, die er in seiner Heimatstadt kennenlernte. Er hieß die Welt und was sie zu bieten hatte willkommen und zeigt uns damit, dass es nicht nötig ist, die Welt zu bereisen, um weltgewandt zu sein. Dafür reicht alleine der Mut, sich auf Neues und bisher Unbekanntes einzulassen.

Die Philosophie des Neue Welt Verlags ist die Verständigung zwischen den Kulturen und Toleranz gegenüber anderen mit Hilfe von Literatur zu fördern. Nur wer sich nicht weiterbildet, hat Angst vor dem Fremden und vor Aufklärung. Literatur hilft dabei, wissend und folglich aufgeklärt und tolerant zu werden. Die Literatur in ihrer Funktion als Medium des gesellschaftlichen Diskurses verschafft uns Zugang zu „neuen Welten“, und zwar im direkten wie im übertragenen Sinn. Wir müssen uns bemühen, auch im Unbekannten das Gute zu erkennen und im Fremden auch Eigenes zu suchen. Kulturelle oder auch religiöse Unterschiede sollten nicht als Schranken gesehen werden, die zur Abgrenzung dienen. Ganz im Gegenteil: je besser sich die Kulturen kennenlernen, desto näher werden sie zusammenrücken! Das ist nicht nur die Grundlage für ein Zusammenleben in Frieden, sondern auch das Humanitätsideal der kantischen Moralphilosophie. Der Fokus sollte dabei auf dem Gemeinsamen liegen, was wir mit unseren Publikationen und speziell mit diesem originellen Kochbuch zum Ausdruck bringen möchten. So sollen türkische Köstlichkeiten im Spiegel von Kants Gedankenwelt eine kulinarische sowie auch philosophische Bereicherung darstellen. Wir wünschen Ihnen, liebe Leserin und lieber Leser, und auch besonders den Hobbyköchinnen und Hobbyköchen, gutes Gelingen und fröhliche Gesprächsrunden mit Ihren erlesenen Gästen.

Ein österreichisches Sprichwort sagt: „Durch’s Reden kommen d’Leut zam.“  Mit dieser genüsslichen Lektüre laden wir auch Sie zum Brückenbau durch gemeinsames Essen und Trinken und vor allem durch empathische Dialoge zwischen den Menschen, den Kulturen und den Nationen ein!

Mit herzlichen Grüßen aus Wien,

Birol Kilic

Hier können Sie das Buch als E-Book lesen.

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Quellen:
[1] Christoph Wilhelm Hufeland: Die Kunst, das menschliche Leben zu verlängern. Zweyter Theil. Wien und Prag, 1798. S. 156.

[2] Arsenij Gulyga: Immanuel Kant. Aus dem Russischen übertragen von Sigrun Bielefedt. Frankfurt/Main, 1981. S. 196.

[3] Vgl. Immanuel Kant: Von der Macht des Gemüths durch den blossen Vorsatz seiner krankhaften Gefühle Meister zu seyn, von I. Kant. Ein Antwortschreiben an Hrn. Hofr. und Professor Hufeland. In: Journal der practischen Arzneykunde und Wundarzneykunst 5 (1797), 4, S 701–751, hier: S. 729.

[4] Johann Friedrich Herbart (Hg.): Immanuel Kants Anthropologie in pragmatischer Hinsicht. Vierte Originalausgabe mit einem Vorwort von J.F.Herbart. Leipzig 1833. S. 241.

[5] Vgl. https://www.spektrum.de/lexikon/geographie/kant-immanuel/3975.

[6] Karl Rahner: Grundkurs des Glaubens, 1976, S. 61

Bedeutende Werke Kants

1755: „Allgemeine Naturgeschichte und Theorie des Himmels oder Versuch von der Verfassung und dem mechanischen Ursprunge des gesamten Weltgebäudes nach Newtons Grundsätzen“
1781: „Kritik der reinen Vernunft“
1784: „Was ist Aufklärung?“ (Artikel in der freigeistigen „Berlinischen Monatsschrift“)
1785: „Grundlegung zur Metaphysik der Sitten“
1788: „Kritik der praktischen Vernunft“
1794: „Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft“
1795: „Zum ewigen Frieden“

Immanuel Kant: „Zum ewigen Frieden“ (1795)

Der Fanatiker „ist eigentlich ein Verrückter von einer großen Vertraulichkeit mit den Mächten des Himmels. Die menschliche Natur kennt kein gefährlicheres Blendwerk“.

Immanuel Kant: „Versuch über die Krankheiten des Kopfes“ (1764)

„Da die Art, wie Staaten ihr Recht verfolgen, nur der Krieg sein kann – so muss es einen Bund von besonderer Art geben, den man den Friedensbund nennen kann …“

Immanuel Kant: „Zum ewigen Frieden“ (1795)

„Gemütsarten, die ein Gefühl für das Erhabene besitzen, werden durch die ruhige Stille, wenn das zitternde Licht der Sterne durch die braunen Schatten der Nacht hindurchbricht, allmählich in hohe Empfindungen gezogen.“

Immanuel Kant: „Beobachtungen über das Gefühl des Schönen und Erhabenen“ (1764)

„Erhaben ist also die Natur in derjenigen ihrer Erscheinungen, deren Anschauung die Idee ihrer Unendlichkeit bei sich führt.“

Immanuel Kant: „Kritik der Urteilskraft“ (1790)

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2. Auflage! Kants Wanderung über das Nebelmeer

Kants Wanderung über das Nebelmehr
„Die wahre Entstehungsgeschichte der Kritik der Vernunft im Spiegel der Bilderwelt C.D. Friedrichs“ von Gregor Bernhart-Königstein

Preis:  € 19,90
ISBN 9783950398199
  1. Aufl. 2017,    2. Aufl. 2021
Umfang 95 Seiten
Genre Philosophie/Renaissance, Aufklärung
Format Taschenbuch
Verlag Neue Welt Verlag
Herausgegeben von Birol Kilic

2. Auflage-Buchpräsentation

Kants Wanderung über das Nebelmeer:
„Die wahre Entstehungsgeschichte der Kritik der Vernunft im Spiegel der Bilderwelt C.D. Friedrichs“

Eröffnung : Internationaler Preisträger Julij Malakh, Violine
Werke: Johann Sebastian Bach Allemanda und Sarabanda aus Nr.2 in d-Moll.BWV 1004

Neben dem Herausgeber und Verleger DI Birol Kilic und Autor Dr. Gregor Bernhard-Königstein haben folgende Personen am Podium gesprochen.

Frau Kommerzialrat  Margarete Kriz-Zwittkovits- Ehrenpräsidentin Österreichische Gewerbeverein

Herr Dr. Werner Fasslabend -Präsident des Austria Institut für Europa- und Sicherheitspolitik / AIES

Herr Otmar Lahodynsky-Präsident der Vereinigung Europäischer Journalisten/ Profil Journalist

Herr Klaus Prömpers-ZDF Ex Südosteuropa Chef

Efgani Dönmez, PMM. Abgeordneter zum Nationalrat; Österreichische Volkspartei

Autor: Dr. Gregor Bernhart-Königstein
Mag. phil., Dr. phil., Dozent für Kirchliche Kunst,
Mitglied des Instituts für Spirituelle Theologie und Religionswissenschaft, Hochschule Heiligenkreuz
E-Mail: gregor.bernhart-koenigstein@hochschule-heiligenkreuz.at

 

 


 

 

 

 

Kants Wanderung über das Nebelmeer

Die wahre Entstehungsgeschichte der Kritik der Vernunft
im Spiegel der Bilderwelt C.D. Friedrichs

Eine poetisch-humorvolle Einführung in das kritische Werk Kants und in die daraus resultierende, verzweifelte Gottessuche des Königsberger Philosophen, die uns nicht den nüchternen, sondern einen neuen romantisch-mystischen Kant zeigt.

Zugleich schlägt der Autor eine naturphilosophische Neupositionierung Kants vor:  der Leser begleitet den Spaziergänger Kant auf seinen eigentlichen Wanderungen, den metaphysischen – optisch unterstützt durch den norddeutschen Künstler Caspar David Friedrich – zu Kants gleichlautenden erhabenen Naturmetaphern, dem „Nebelmeer“ und dem „bestirnten Himmel über ihn“, um letztlich dahinter die „Dinge an sich“ zu entdecken, die übersinnlich in einem Reich natürlicher und moralischer Zwecke zueinanderstimmen.

Dass Kant den physikotheologischen Gottesbeweis eigentlich nicht widerlegen will, sondern ihm ein neues moralisches, ewig gültiges Fundament gibt, kann der Autor hier erstmals biographisch schlüssig mit der psychologischen Entwicklung von Kants Denken und Fühlen belegen. Damit wird der oft „säkularisierte“, aber hier neu gelesene Kant zur möglichen Basis des „Intelligent Design“, sowie zur ermutigenden Orientierungshilfe für den Gottsuchenden heute, gerade wo die Religionsfreiheit durch das Sittenbild des Islam wieder in Diskussion steht, die für den Verleger auch einen großen Stellenwert hat. Den Abschluss bildet eine für den Ethikunterricht geeignete, erste deutschsprachige Kantballade.

Einer der frühesten Kantforscher, Karl Rosenkranz (1805 – 1875), der mehrmals Rektor der Königsberger Universität war, schrieb einmal: „Daß Kant hier das Licht der reinen Vernunft anzündete, erkläre ich mir so, wie die Holländer auch die besten Landschaftsmaler wurden. Im Dunkel sucht man nach Licht.“

Dieser „Gedanke des Behauptungswillens“ gegen die unwirtlichen Kräfte des nebeligen Wetters in nördlicher Breiten, der sich durch viele Metaphern Immanuel Kants zieht und sich durch seine physikotheologische Würdigung der Erhabenheit der Natur bestätigt, ist in diesem vorliegenden Essay über den metaphysischen Spaziergänger Kant konsequent durchgeführt. Nur wird hier nicht die realistische Landschaftsmalerei der Holländer, etwa eines Jakob van Ruisdael – immerhin als qualifizierte Natur – herangezogen, sondern die idealistische Bilderwelt von Kants näherem Zeit- und Ortsgenossen Caspar David Friedrich. Das Motiv des „Wanderers über dem Nebelmeer“ wurde schon von Lovis Corinth mit Kant als Spaziergänger über Königsberg nachgeahmt.

Es handelt sich also bei unserer Nebelwanderung um ein Opus, das darauf wartete, einmal geschrieben zu werden, und mich durch die seltene Studienfächerkombination aus Philosophie und Kunstgeschichte erst finden musste.

Selbst wenn Kant als junger Professor der Geographie, auch um viele Hörer zu bekommen, mit Vorliebe über populäre Themen referierte, wie: „Ob die Westwinde in unseren Gegenden darum feucht seien, weil sie über ein großes Meer streichen“, erweckte die Liebe zur Natur und ihrer Reflexion eigentlich schon Kants, leider früh in der Adoleszenz verstorbene, pietistisch gesinnte Mutter, die ihm nach seinem Selbstzeugnis, nicht nur den „ersten Keim des Guten“ in ihm legte, sondern auch das „Herz für die Eindrücke der Natur öffnete“ und – in dieser Reihenfolge – seine „Begriffe erweckte und erweiterte“.

Die meisten Kantbiographien und Erläuterungen seiner kritischen Lehre konzentrieren sich auf den ersten analytisch-logischen Teil der „Kritik der reinen Vernunft“, und viele (erste) Kantleser haben große Schwierigkeiten mit dem „a priori“. – Ja, wie sollen transzendentale Erkenntnisse ohne empirisches Bewusstsein – kein Mensch fällt vom Himmel – möglich sein. Dieser chronologische Mangel der Ausklammerung der Kindheit oder des Erwachsenwerdens wird, wie kaum gewusst, von Kant selbst in der kritischen Phase in seiner „Orientierungsschrift“ noch einmal umgedreht. Da geht er vom „a posteriori“ aus, und er reduziert die Empirie schrittweise, um zur transzendentalen Vernunft vorzustoßen, mit der er sich nochmals mit der „Kritik der praktischen Vernunft“ und der „Kritik der Urteilskraft“ auf dieselbe dialektische Reise des zweiten Teiles der „Kritik der Vernunft“ begibt. Und ab da gelingt es ihm als Teil der Vernunft oder des Ichs etwas mitzunehmen, worauf er zuvor noch verzichten musste, auf die Welt der Gefühle, die am Beginn all seiner Denkprozesse in der vorkritischen Phase stehen und sich erst in Begriffe „auswickeln“ mussten und müssen.

So wollen wir in dieser metaphysisch-ästhetischen Schrift insbesondere ermessen, welche Rolle das Gefühl der Erhabenheit der Natur, die Caspar David Friedrich – ganz gewiss als Kantianer – mit metrologischer Qualität dargestellt hat, für Kants Transzendental- und Moralphilosophie spielte, und wir stoßen tatsächlich auf eine bisher nicht genügend beachtete Stelle in einer Frühschrift Kants, die man religionspsychologisch nur als mystisches Erweckungserlebnis bezeichnen kann. Dass Kant, nachdem er die Endlichkeit des Denkens bewiesen hatte, und damit den Materialismus zugleich mit einer schon verfallenen Scholastik entsorgte, und damit im Stile des Humanismus Ciceros wieder für den Glauben Platz schuf, nicht im luftleeren Raum agiert, denn an der platonischen Ideenwelt konnte er nicht mehr hochklettern, ist nicht allein seinem mutigen umfassenden Dogma der Freiheit zu verdanken, sondern eben auch seiner späteren Zuneigung zur Physikotheologie, die mehr als eine regulative Idee (oder des regulativen Gebrauches einer transzendentalen) auch seine „Dinge an sich“ als verbleibenden realen Rest in einem „Reich der Zwecke“ miteinander verbindet. Sei dieses nur, wie im „Opus postumum“, eine erste „Vorahnung“ der Quantenwelt, ein „hinreichender Beweis für eine verständige Weltursache“ oder – der Antinomie der Gerechtigkeit folgend – postuliertes himmlisches Jerusalem, jedes Zeitalter hat seine eigene Sprache und sein Wissen Kant neu und anders zu lesen.

Kants Religion der „inneren Moral“ oder des Gewissensgesetzes bietet aber – ähnlich wie dem Theologiestudium seit den Anfängen der Wissenschaft eine Artistenfakultät vorgereiht ist – auch den Laien heute einen humanistischen Minimalkonsens, der allen Gläubigen, egal welcher Religion, zur dauernden Erhaltung des Weltfriedens, wie auch eines jeden inneren Friedens, dringlich zur Kenntnis gebracht werden sollte.

Neue Welt Verlag

Kants Wanderung über das Nebelmeer
Neue Welt Verlag
978-3-9503981-9-9
Österreich: 9,90EUR (AT), Reduzierter Satz, Gebundener Ladenpreis inklusive Steuer

Aus den Forschungen zu Orient und Okzident
herausgegeben  von Birol Kilic- Buchreihe 5

Der Autor ist Dr. Gregor Bernhart-Königstein und
Verleger DI Birol Kilic.

 

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Buchpräsentation Orient & Okzident- Das neue Buch des „Neue Welt Verlag“

Der Neue Welt Verlag, die Österreichische Akademie der Wissenschaften freut sich JournalistenInnen und Interessierte begrüßen zu dürfen.

Das Buch Orient & Okzident-Begegnungen und Wahrnehmungen aus 500 Jahren ist Band 4 der Buchreihe des „Neue Welt Verlag“ und wird vom Verleger Birol Kilic herausgegeben. Für diesen Band konnte der „Neue Welt Verlag“ zwei hervorragende Herausgeber und 24 hochqualifizierte Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen gewinnen. Die beiden Herausgeber Barbara Haider-Wilson und Maximilian Graf sind auch Mitarbeiter der Akademie der Wissenschaften und waren schon an einer Vielzahl historischer Publikationen beteiligt.

 

 

EINLADUNG
Datum: 30.11.2016
Mittwoch 18:00 c.t.

Ort: Theatersaal der Österreichischen
Akademie der Wissenschaften
Wien I., Sonnenfelsgasse 19

Anmeldung erbeten unter:
office@neueweltverlag.at
oder 0043-1-513 76 15-0

Es ist für unseren Neue Welt Verlag in Wien eine große Freude, mit 24 Top-Wissenschaftlern und -Wissenschaftlerinnen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, der Freien Universität Berlin, des Österreichischen Historischen Instituts in Rom, der Universität Wien, dem Museum für angewandte Kunst in Wien, der Karl-Franzens-Universität Graz, der Kunstuniversität Belgrad, der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, der Westböhmischen Universität Pilsen und freischaffenden Wissenschaftlern verschiedener Fachbereiche dieses Buch zu präsentieren.

 

 

 

Das Buch „Orient & Okzident – Begegnungen und Wahrnehmungen aus 500 Jahren“ ist Band 4 der Buchreihe des „Neue Welt Verlag“ und wird vom Verleger Birol Kilic herausgegeben. Für diesen Band konnte der „Neue Welt Verlag“ zwei hervorragende Herausgeber und 24 hochqualifizierte Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen gewinnen. Die beiden Herausgeber des Buches Barbara Haider-Wilson und Maximilian Graf sind auch Mitarbeiter der Akademie der Wissenschaften und waren schon an einer Vielzahl historischer Publikationen beteiligt.

Das Buch thematisiert eine historische Betrachtung des Verhältnisses zwischen „Orient“ und „Okzident“, beides weit mehr als Raumkategorien, und verweist auf ein enges Beziehungsgeflecht, das sich über die Jahrhunderte aufbaute. Wie die darin versammelten Beiträge mit einem besonderen Schwerpunkt auf die Nachbarn Habsburgermonarchie und Osmanisches Reich zeigen, standen neben den bekannten kriegerischen Auseinandersetzungen eine Vielzahl friedlicher Interaktionen und ein reger Austausch. In der historischen Reflexion wird ein wirkmächtiges Naheverhältnis sichtbar, das sich aus Gemeinsamkeiten und Gegensätzen, aus Begegnungen und Bilderwelten speiste.

Über die Entstehung der monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam hinweg führt das Buch durch einen historischen Diskurs, der sämtliche Stationen der Geschichte behandelt.

Neue Welt Verlag
Orient&Okzident 
Begegnungen und Wahrnehmungen aus fünf Jahrhunderten
Hardcover, 770 Seiten mit Bildern
ISBN 9783950306194
€ 79,90

PROGRAMM
Begrüßung
Arnold Suppan
Österreichische Akademie der Wissenschaften

Worte des Verlegers
„Ein Traum wird Wirklichkeit“
Birol Kilic
Neue Welt Verlag / Geschäftsführer

Vorstellung des Buches
Barbara Haider-Wilson
Institut für Neuzeit- und Zeitgeschichtsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
& Maximilian Graf
Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien

Moderation und Diskussionsleitung
Otmar Lahodynsky
President, Association of European Journalists, profil

„Der Neue Welt Verlag legt mit diesem facettenreichen Band einen gewichtigen Beitrag zur langen Geschichte von Interaktionen zwischen Orient und Okzident vor. Damit beweist er erneut sein gesellschaftspolitisches Engagement, wissenschaftliche Erkenntnisse zu aktuellen Themen einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dem bedeutungsvollen Buch sind viele Leserinnen und Leser zu wünschen.“
Prof. Dr. Arnold Suppan,
Österreichische Akademie der Wissenschaften

Hier können Sie das Buch als E-Book lesen.

Rückfragen & Kontakt:

Neue Welt Verlag
Mag. Deniz Sel
d.sel@neueweltverlag.at
www.neueweltverlag.at

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KIRMIZI BEYAZ KIRMIZI

Rot-Weiß-Rot

Rot-Weiß-Rot ( „KIRMIZI BEYAZ KIRMIZI“)
Ausschnitte der österreichisch-türkischen
Kooperation  im Ersten Weltkrieg  

Das Buch wurde vom „Neue Welt Verlag“ aus Wien, nicht mit dem Ziel herausgegeben, den Krieg zu preisen oder gar schmackhaft zu machen, sondern es besteht vielmehr darin, WissenschaftlerInnen, seriösen JournalistInnen und ForscherInnen Ressourcen anzubieten, die mit Quellen aus der „Österreichischen Nationalbibliothek“ belegbar sind. Zwischen 1914-1918 herrschte eine Waffenbruderschaft zwischen der Türkei und der österreichisch-ungarischen Monarchie. Zu dieser Zeit waren tausende österreichische Soldaten in der Türkei als Sanitäter, Hilfsarbeiter, Ingenieure, Ärzte aber vor allem als Soldaten tätig. Das Buch wurde gemeinsam mit dem Autor İsmail Tosun Saral erstellt, der in den 1960ern den Welthandel in Wien studiert hat.

In diesem Buch lernen Sie die folgenden Akteure im Ersten Weltkrieg kennen:

  • diejenigen ( Österreich-Ungarn), welche die Briten dazu gebracht haben, sich von den Dardanellen zurückzuziehen
  • diejenigen (Österreich-Ungarn), die mit den Türken an der palästinensischen Front gekämpft haben
  • Mitwirkende an der Ausbildung türkischer Artillerie und Skifahrer
  • österreichisch-ungarische Engel in Gestalt von Helfern, die den verwundeten Soldaten ihre unterstützende Hand reichten

In dieser Arbeit, welche die Artikel von Ismail Tosun Saral über das osmanisch-österreichisch-ungarische Bündnis im Ersten Weltkrieg zusammenfasst, werden Sie die dunklen Teile dieser Geschichte erleben.

Wir hoffen, dass durch dieses Buch die freundschaftliche Bindung zwischen Österreich und der Türkei gestärkt wird und das Werk auch als Quelle für wissenschaftliche Studien oder neue Arbeiten dient, welche die Öffentlichkeit bereichern werden.

Neue Welt Verlag

Herausgeber
Birol Kilic

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KIRMIZI BEYAZ KIRMIZI
Rot-Weiß-Rot
Softcover, 173 Seiten
Neue Welt Verlag, Wien
ISBN: 978-3-9503061-5-6

 

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Starke Gefühle

Dieser Sammelband dokumentiert die Ergebnisse des Symposions an der Universität Wien im Jahre 2008. Es war der Auftakt einer neuen wissenschaftlichen und fächer­übergreifenden Aktivität. Das dem vorliegenden Band zugrunde liegende Symposion stand unter den Schlagwörtern „Lieben“, „Starke Gefühle“, „lyrische Emotionalitätsdiskurse des 19. Jahrhunderts“. Hoffen wir auf die Stärke der Liebe, die Menschen inmitten der zahlreichen Widersprüche immer mehr bindet und das Gemeinsame vermittelt.

„Wieviel Friedrich Hebbel aus der menschlichen Vernunft, seinem Natur- und Seelenverständnis der menschlichen Existenz uns heutigen Rezipienten hinterlassen hat, zeigen die vorliegenden Texte, die demonstrieren, wie Friedrich Hebbel immer wieder in zeitgenössischem Kontext neu gelesen und befragt werden kann. Die Aussage seiner Bühnenstücke, Prosawerke und Gedichte hält nicht nur in der traditionellen Rezeption, sondern auch etwa im Lichte moderner Gender-Theorien stand. Die Beiträge dieses Bandes belegen dies sehr eindringlich.“
Wolfgang J. Bandion

Vorwort des Verlegers Birol Kilic

Im Namen des Neue Welt Verlages freut es mich, diesen umfangreichen Band zum 200. Geburtstag von Friedrich Hebbel dem interessierten Publikum nachreichen zu können.

An diesem Sammelband, dessen Grundlage eine Fachtagung im Jahr 2012 bildet, arbeiteten zahlreiche Autoren verschiedener internationaler Universitäten in Deutschland, Italien und Österreich (Bergamo, Klagenfurt, Mainz, München, Pressburg/Bratislava, Rom, Wien) und anderer renommierter wissenschaftlicher Institute und Gesellschaften (ÖAW) mit.

In meiner Studentenzeit in Wien haben mich die gefühlsschweren Gedichte Friedrich Hebbels immer sehr bewegt und mein Interesse an seiner Lebensgeschichte geweckt. Umso mehr ist es mir eine persönlich Freude, dass dieser Band, der in einer breit angelegten Studie zahlreiche Aspekte zum Schaffen Hebbels und anderer Dichter beleuchtet, in unserem Verlagshaus zustande kommen konnte.

Der Neue Welt Verlag möchte Brückenbauer zwischen den Kulturen, Religionen und Standpunkten sein. Wenn wir einen wissenschaftlichen Band mit dem Thema „Starke Gefühle“ herausgeben, so wollen wir damit einen Schwerpunkt auf die seelischen Befindlichkeiten und Prüfungen der Menschen legen. Wir wollen bewusst machen, dass ein interkultureller Dialog nur unter Beachtung der besonderen seelischen Fähigkeiten der Menschen möglich ist.

Besonderen Dank möchte ich Prof. Wolfgang J. Bandion aussprechen, der den Kontakt zu den Herausgebern und der „Internationalen Kulturwissenschaftlichen Gesellschaft Wien“ hergestellt hat. Über ihn wurde auch die Illustration des Bandes mit Bildern des österreichischen Malers Hannes Scheucher ermöglicht. Frau MMag. Julie Bartosch und Frau Univ.-Prof. Dr. Christa Tuczay haben die Redaktion des Bandes tatkräftig und zielstrebig organisiert. Für die umsichtige Sachbearbeitung und die Begleitung der Drucklegung danke ich dem Leiter der Wissenschaftlichen Abteilung des Neue Welt Verlags, unserem Lektor Ing. Arno Tippow M.A.

Birol Kilic
Verleger

Bestellung unter:
Neue Welt Verlag
MC&O GesmbH
Am Graben 31/24
1010 Wien

Tel +43-1-513 76 15-0
Fax +43-1-513 76 15-30
eMail: office[at]neueweltverlag.at

Impressum
1. Auflage 2015
© 2015 Neue Welt Verlag
www.neueweltverlag.at

306 Seiten, Preis: 29,00€
ISBN 978-3-9503061-3-2

Printed in EU

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, auch auszugsweise, gesetzlich vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

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Buchpräsentation „DIE ROTEN RITTER“

Buchpräsentation „DIE ROTEN RITTER – Zwischen Medici, Habsburgern und Osmanen. Die Orden und Auszeichnungen des Großherzogtums Toskana.“ Herausgegeben von Birol Kilic. Mit einem Grußwort von Sigismund v. Habsburg-Lothringen
29.10.2014 / Palais Eschenbach

Kurzdarstellung

Die „Roten Ritter“ des Stefansordens operierten von 1561 bis 1773, als sie sich letztmalig an einer Flottenaktion gegen marokkanische Piraten bei Gibraltar beteiligten, in den Gewässern des Mittelmeers. Dabei sind laut den Aufzeichnungen im erhalten gebliebenen Archiv des Ordens 44 Schiffe der Osmanen und ihrer nordafrikanischen

Verbündeten versenkt, sowie 270 aufgebracht und gekapert worden. Die Truppen des Ordens nahmen in diesem Zeitraum 14.870 Gefangene, befreiten 4.840 Christen aus der Sklaverei und brachten sich in den symbolträchtigen Besitz von 350 feindlichen Fahnen und Feldzeichen. Der Orden unter dem roten, achtspitzigen Kreuz hat seine Wurzeln in der Entstehung eines modernen Staatskonzepts für das Großherzogtum Toskana. Trotz oder gerade wegen des rationalen Charakters dieses Regimes, das zu Beginn noch innerhalb scheinrepublikanischer Formen operierte, versuchte der Ordensgründer und erste Großherzog Cosimo  I. de’ Medici später, sich eine dynastische Legitimation in traditionell-monarchischen Bahnen zurechtzulegen. Ein wesentliches Element in dieser Strategie bildete der Stefansorden, dem nach dem Vorbild des Malteserordens die Aufgabe einer christlichen „Seepolizei“ im Mittelmeer zufallen sollte. Im weiteren Verlauf entwickelte sich der Stefansorden zu einem dynastischen Verdienstorden, dem von Seiten der habsburgischen Großherzöge 1807 noch der Verdienstorden vom Hl. Joseph und 1853 der Orden für Zivil- und Militärverdienst an die Seite gestellt wurden. Dieses Buch leuchtet erstmalig die Geschichte der toskanischen Ordenslandschaft aus. Damit wird nicht nur eine Lücke in der historisch-hilfswissenschaftlichen Literatur geschlossen, sondern auch ein Kapitel österreichisch-habsburgischer Geschichte in Italien dargestellt.

 

 

Die AutorenGregor Gatscher-Riedl, Mag. phil., MPA, Dr. phil., PhDr., geboren 1974, Studium der Geschichte und Politikwissenschaft in Wien und Nitra (Slowakei), 2000 bis 2001 Mitarbeiter am Institut Österreichisches Biographisches Lexikon der Akademie der Wissenschaften, seit 2003 Archivar und Leiter der Umwelt- und Sozialabteilung der Marktgemeinde Perchtoldsdorf, Kolumnist bei den NÖ Nachrichten, Schriftleiter der Heimatkundlichen Beilage zum Amtsblatt der Bezirkshauptmannschaft Mödling, 2011 Preisträger des Theodor-Körner-Preises zur Förderung von Wissenschaft und Kunst der Republik Österreich.

 

 

Mario Strigl, Mag. phil. Dr. phil., Oberstleutnant des höheren militärfachlichen Dienstes, geboren 1972; Studium der Geschichte, Politikwissenschaft und Volkswirtschaft in Linz, München und Wien, Experte für Phaleristik im Auktionshaus Numismatik Lanz, München, Geschäftsführer des forum mozartplatz raum für wirtschaft und kultur, Wien, Lehrbeauftragter am Institut für Numismatik und Geldgeschichte der Universität Wien, Leiter des Archivs der Österreichischen Militärhistorie, Wien, Kommunikationstrainer und Experte für Geschichte des Bundesministeriums für Landesverteidigung und Sport, Vizepräsident der Offiziersgesellschaft Wien.

Hardcover, 276 Seiten, 64 zumeist farbige Abb,ISBN 978-3-9503061-5-6Neue Welt Verlag Bestellung:office@neueweltverlag.at Neue Welt Verlag GesmbH Am Graben 31/24, A-1010 WienMag. Deniz Sel Tel: +43 (0)1/513 76 15-0  d.sel@neueweltverlag.at

 


 

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Literatur

Nachdenken über eine Reise ohne Ende

Brasilien literarisch

Luiz Antonio de Assis Brasil, Ignacio de Loyola Brandäo, Marina Colasanti, Roberto Da Matta, Marilene Felinto, Guido Guerra, Milton Hatoum, Ana Maria Machado, Haroldo Maranhäo, Joao Moura Jr., Joao de Jesus dos Paes Loureiro, Renata Pallotini, Marcelo Rubens Paiva, Domingos Pellegrini, Ruth Rocha, Moacyr Scliar, Deonisio da Skive, Suzana Vargas, Luiz Vilela, Ziraldo Alves Pinto

Leseprobe:

Vor der Nationalhymne wird eine uralte Frage diskutiert: Soll man sie stehend spielen oder im Sitzen? Die beiden Parteien sind: die Patrioten, die verlangen, dass man im Stehen spielt, um das Symbol des Vaterlandes zu ehren; auf der anderen Seite die Rebellen, die in der Hymne die Quintessenz der faschistischen Symbole dieser Republik sehen und sich weigern, sich zu erheben. Wie immer siegen die Praktiker: die Instrumente, deren Form erfordert, dass man sitzt (die Celli zum Beispiel), sollen so gespielt werden, alle anderen im Stehen. Man atmet erleichtert auf. Das Ritual der ewigen Diskussionen ist erfüllt, die politisch-musikalisch-ideologischen Überzeugungen sind bestätigt worden, und die Probe kann unter der Gleichgültigkeit des Maestro weitergehen…

Literatur

Jedem Wort gehört ein Himmel

von Deniz Göktürk, Zafer Senocak (Hrsg.)

Trotz – oder gerade wegen? – des Tourismus und der Anwesenheit von Türken in Deutschland:
Der Blick auf die moderne Türkei und ihre vielfältige Kultur bleibt verstellt. Vierzehn türkische Autoren und Autorinnen, geboren zwischen 1914 und 1961, geben Texte zum Besten, die eigens für diesen Band übersetzt wurden und Einblick in die gegenwärtigen Entwicklungen der türkischen Literatur bieten.
Es gilt einen Nachbarn zu entdecken…