Ausschnitte der österreichisch-ungarischen und türkischen Waffenbrüderschaft im Nahen Osten, Galizien und in der Türkei im Ersten Weltkrieg (1914–1918)

Das Buch mit dem Titel „Galizien, Gaza, Gallipoli – Waffenbrüder im Schatten des Krieges“ und dem Untertitel „Ausschnitte der österreichisch-ungarischen und türkischen Waffenbrüderschaft im Nahen Osten, in Galizien und in der Türkei im Ersten Weltkrieg (1914–1918)“ wurde vom Neue Welt Verlag in Wien nicht mit dem Ziel herausgegeben, den Krieg zu preisen oder gar schmackhaft zu machen. Vielmehr soll es Wissenschaftlerinnen, seriösen Journalistinnen und Forscherinnen Ressourcen anbieten, die mit verlässlichen Quellen einen Überblick gewinnen und weiter nachforschen können. Die Veröffentlichung ist für Dezember 2025 geplant. Ziel ist es, die freundschaftliche Bindung zwischen Österreich und der Türkei zu stärken und das Werk als Quelle für wissenschaftliche Studien und neue Arbeiten zu etablieren, die zur öffentlichen Bildung beitragen.
Der Krieg ist schlecht, der Frieden ist gut
Aber der Erste Weltkrieg hat stattgefunden – und seine Folgen sind bis heute spürbar. Dieses Buch wurde zusammengestellt, um zu verstehen, was damals geschah, und um die Geschichte nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Ich glaube, dass das Lesen dieses Werkes hilfreich ist, um die Vergangenheit besser zu begreifen und die Gegenwart bewusster zu deuten.
Waffenbrüderschaft zwischen Orient und Okzident
Zwischen 1914 und 1918 herrschte eine Waffenbrüderschaft zwischen der Türkei und der österreichisch-ungarischen Monarchie. Zu dieser Zeit waren tausende österreichische Soldaten in der Türkei, in Gaza beziehungsweise im Nahen Osten, als Sanitäter, Hilfsarbeiter, Ingenieure, Ärzte, aber vor allem als Soldaten tätig. Auch tausende türkische Soldaten waren in Galizien und haben ihr Leben gelassen – in Ungarn, in Österreich – und ihre Gräber sind bis heute erhalten.
Die vergessenen Soldaten von Galizien
In den stillen Landschaften Österreichs, fernab von Anatolien, liegen die Spuren eines fast vergessenen Krieges. Zwischen sanften Hügeln, alten Kastanienbäumen und den sorgfältig gepflegten Friedhöfen ruhen Männer, die einst als osmanische Soldaten in die Weite des Habsburgerreichs kamen – in ein Land, das nicht ihres war, für einen Krieg, der kaum jemandem blieb als Erinnerung und Verlust. Im Ersten Weltkrieg, in den Jahren 1916 und 1917, wurden Tausende türkische Soldaten an die galizische Front entsandt, um Seite an Seite mit österreichisch-ungarischen und deutschen Truppen gegen die russische Armee zu kämpfen. Viele von ihnen fanden nicht den Weg zurück in ihre Heimat. Sie starben auf fremder Erde – in Polen, in der Ukraine, in der heutigen Slowakei und auch in Österreich. In Städten wie Wien, Graz und insbesondere in Niederösterreich gibt es heute noch kleine Gedenkstätten, auf denen ihre Namen, ihre Einheiten oder einfach nur das Wort „Türkischer Soldat“ eingraviert ist. Diese Orte sind still, kaum besucht, doch sie erzählen eine große Geschichte. Hier, wo der Wind durch die Gräber weht, liegt der Atem zweier Welten: der Orient und der Okzident, verbunden in einem gemeinsamen Schicksal. Die türkischen Gräber in Österreich sind mehr als nur historische Spuren – sie sind Symbole der Erinnerung, der Freundschaft und des Leids, das Völker über Grenzen hinweg verbindet. Wenn man an einem Herbsttag vor diesen Grabsteinen steht, scheint es, als spreche die Erde selbst: über Mut, Treue und den Preis des Krieges. Und in der Stille bleibt nur ein Gedanke – dass Frieden das wertvollste Erbe dieser Soldaten ist.
Die Akteure dieses Buches
In diesem Buch lernen Sie die folgenden Akteure im Ersten Weltkrieg kennen: diejenigen , welche die Briten dazu gebracht haben, sich von den Dardanellen zurückzuziehen; diejenigen, die mit den Türken an der palästinensischen Front gekämpft haben; Mitwirkende an der Ausbildung türkischer Artillerie und Skifahrer; österreichisch-ungarische Engel in Gestalt von Helfern, die den verwundeten Soldaten ihre unterstützende Hand reichten. In dieser Arbeit, welche die Artikel von Ismail Tosun Saral über das osmanisch-österreichisch-ungarische Bündnis im Ersten Weltkrieg zusammenfasst, werden Sie die dunklen Teile dieser Geschichte erleben. Wir hoffen, dass durch dieses Buch die freundschaftliche Bindung zwischen Österreich und der Türkei gestärkt wird und das Werk auch als Quelle für wissenschaftliche Studien oder neue Arbeiten dient, welche die Öffentlichkeit bereichern werden.
Fern von der Heimat – die gefallenen Soldaten der k.u.k.-Monarchie auf osmanischem Boden
Von den kühlen Ebenen Mitteleuropas bis zu den heißen Wüsten des Orients führte das Schicksal im Ersten Weltkrieg auch viele Soldaten der kaiserlich-königlichen Armee in ferne Länder. Tausende junge Männer aus Wien, Budapest, Prag oder Graz kämpften an der Seite ihrer osmanischen Verbündeten – in den Schützengräben von Gallipoli, in den Ebenen von Syrien und Palästina, bis hin zu den Hügeln von Gaza. Sie kamen aus der Donaumonarchie, aus einem Reich vieler Sprachen und Völker, und fanden ihr Ende in einem Land, das ihnen fremd war, aber in dem sie nicht vergessen sind. In der Türkei, von den Dardanellen bis in den Süden, ruhen die Spuren dieser Soldaten – auf stillen Friedhöfen, unter Olivenbäumen, wo der Wind vom Meer die Geschichten von Mut, Kameradschaft und Opferbereitschaft weiterträgt. Diese Männer kämpften in einem Krieg, den keiner gewinnen konnte, und zahlten den höchsten Preis. Sie teilten Hunger, Hitze, Krankheiten und die Ungewissheit des nächsten Tages mit ihren osmanischen Kameraden. Aus der Distanz wuchs eine stille Brüderlichkeit, geboren aus Leid und gegenseitigem Respekt. Heute, über hundert Jahre später, erinnern die Gräber der österreichisch-ungarischen Soldaten in der Türkei an die gemeinsame Geschichte zweier Reiche, die in jener Zeit Seite an Seite standen. Sie sind nicht nur Zeugen des Krieges, sondern auch Mahnmale des Friedens – Symbole dafür, dass aus den Trümmern vergangener Konflikte ein Band der Achtung und Freundschaft entstehen kann. Wenn man an einem stillen Tag vor diesen Gräbern steht, hört man nichts als das Flüstern des Windes. Doch in dieser Stille spricht die Geschichte selbst – und erinnert uns daran, dass jede gefallene Seele, gleich welcher Nation, ein Stück Menschheit in sich trägt.
„Frieden in der Heimat, Frieden in der Welt.“
Mustafa Kemal Atatürk sagte einst: „Krieg muss notwendig und lebenswichtig sein. Solange das Leben der Nation nicht in Gefahr ist, ist Krieg ein Verbrechen und Mord.“
Mit diesen Worten betonte er, dass Krieg nur als letztes Mittel in lebenswichtigen Situationen – insbesondere zur Verteidigung des Vaterlandes – gerechtfertigt ist. Diese Haltung bildet den Kern einer friedlichen Außenpolitik und einer Philosophie, die auf die Vermeidung unnötiger Konflikte abzielt.
Atatürks Leitsatz „Frieden in der Heimat, Frieden in der Welt” zählt zu den Grundprinzipien des modernen türkischen Staates und prägt bis heute dessen Außenpolitik. Dieser Leitsatz muss heute mehr denn je ernst genommen werden, sonst bekommt man Probleme im Inland und Ausland. Er bringt die Überzeugung zum Ausdruck, dass innerer Frieden, Stabilität und nationale Souveränität die Grundlage für eine friedliche und ausgeglichene Außenpolitik bilden.
„Frieden in der Heimat“ steht für innere Ordnung, Unabhängigkeit und Einheit – Werte, die durch Atatürks Reformen und den Aufbau der Republik gesichert werden sollten. Nur ein Land, das in sich gefestigt und souverän ist, kann nach außen hin eine friedliche Haltung einnehmen.
„Frieden in der Welt“ überträgt dieses Prinzip auf die internationale Ebene. Eine stabile und unabhängige Türkei kann, so Atatürks Vision, einen positiven Beitrag zum globalen Frieden leisten und in ihren internationalen Beziehungen auf Verständigung und Kooperation setzen.
Dieses Motto entstand in einer Zeit, in der nationale Selbstbestimmung, Unabhängigkeit und Würde im Mittelpunkt standen. Auch heute noch gilt Atatürks Leitsatz als moralischer und politischer Kompass der türkischen Außenpolitik – ein zeitloses Ideal, das in einer unruhigen Welt nichts von seiner Aktualität verloren hat.
Neue Welt Verlag,
Wien 11.11.2025
Herausgabe im Dezember 2025
Galizien, Gaza, Gallipoli – Waffenbrüder im Schatten des Krieges
Softcover, 127 Seiten
Neue Welt Verlag, Wien
ISBN: 978-3-9505287-3-2
Preis: 29,90 EURO


















